Der Paradigmenwechsel zur Kompetenzorientierung erfordert neue Forschungen zu historischen Denk- und Lernprozessen sowie zu den komplexen Wechselwirkungen zwischen Akteuren, Medien und Konzepten im Geschichtsunterricht. Welche Vorstellungen haben Jugendliche von einem „gelungenen Geschichtsunterricht“? Wie stehen Fachwissen, fachdidaktisches Wissen und Professionswissen von Lehrkräften zueinander? Welche Chancen bietet die Archäologiedidaktik? Vertiefende Analysen widmen sich einzelnen Aspekten des Unterrichtsgeschehens. Die Beiträgerinnen und Beiträger beleuchten unter anderem die Rolle der Sprache im Fach Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Zudem gilt es, das Spannungsfeld der normativen Ansprüche zu untersuchen, denen der Geschichtsunterricht ausgesetzt ist. Es entstehen mehrere interne Zusammenhänge zwischen den Forschungsprojekten, die die Komplexität und die Herausforderungen des Geschichtsunterrichts verdeutlichen.
Christine Pflüger Orden de los libros




- 2019
- 2011
Napoleon im Visier
- 182 páginas
- 7 horas de lectura
Im Mittelpunkt der Studie stehen Fragen der Etablierung, Erhaltung und Veränderung von Macht- und Herrschaftsstrukturen auf der Basis politischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher sowie insbesondere kommunikativer Mechanismen, die am Beispiel der Herrschaft Napoleons untersucht wurden.
- 2007
Georg Simmel hat innerhalb seines philosophischen Werks eine eigene Religionstheorie entworfen, die auf die Begründung einer undogmatischen und auf die Subjektivität konzentrierten Gestalt von Religion zielt. Ausgehend von Simmels Kant-Rezeption rekonstruiert die Verfasserin die Prinzipien dieser Religionsphilosophie, die ihre spezifischen Pointen durch die Aufnahme grundlegender Einsichten der liberalen Theologie von Friedrich Schleiermacher, Albrecht Ritschl und Adolf von Harnack gewinnt. Die Autorin arbeitet heraus, dass Simmel auf dieser Grundlage die Frage nach der Bedeutung der Religion in der modernen Welt beantwortet und mit dem Begriff der Seele eine Kategorie in den Vordergrund stellt, die im theologischen und metaphysischen Diskurs der Gegenwart wieder entdeckt wird.
- 2005
Der Rückzug Kaiser Karls V. aus dem Reich und seine Abdankung schufen eine politische Situation, für die es im Alten Reich keine eingespielten Verfahrensweisen gab. Die zwischen 1552 und 1558 zu beobachtende Verdichtung der politischen Kommunikation trug entscheidend dazu bei, das Machtgefälle zwischen Karl V. und König Ferdinand auszugleichen, Ferdinands Autorität zu stabilisieren und den habsburgischen Herrschaftsanspruch aufrecht zu erhalten. Neben der politischen Korrespondenz der Habsburger spielte die Tätigkeit königlicher Kommissare dabei eine zentrale Rolle. Durch ihre schriftlichen und mündlichen Berichte an Ferdinand, ihre Kontakte mit den Fürsten und ihre ständige Kommunikation untereinander entstand ein dichtes Informationsnetz. Von den Ständen wurde ihnen schließlich eine eigene Autorität zugeschrieben. Die Institutionalisierung der politischen Ordnung im Reich kam somit nicht allein über Gremienentscheidungen und Schriftlichkeit zustande, sondern wurde maßgeblich durch interaktive Kommunikationszusammenhänge geprägt.