Kulturgüterschutz im bewaffneten Konflikt

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Der Kulturgüterschutz im internationalen bewaffneten Konflikt wirft grundlegende völkerrechtliche Fragen auf, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Autorin hinterfragt die gängige Unterscheidung zwischen internationalen und nicht-internationalen bewaffneten Konflikten, insbesondere angesichts der Entterritorialisierung und der Rolle nichtstaatlicher Akteure sowie transnationalen Terrorismus. Anhand der verschiedenen Phasen eines Konflikts werden die Pflichten der Konfliktparteien gemäß humanitärem Völkerrecht sowie den Bestimmungen des Menschenrechts- und Minderheitenschutzes analysiert, wobei die Konflikte in Mali und im Irak betrachtet werden. Ein besonderes Augenmerk gilt den bislang wenig beachteten Übergangsphasen zwischen Frieden und Krieg (Präkonfliktphase) sowie zwischen Krieg, Besatzung und Frieden (Postkonfliktphase). Es wird untersucht, ob es vor- und nachwirkende Pflichten der Besatzungsmacht gibt und wie diese ausgestaltet sein können. Zudem wird die Frage des Schutzes immateriellen Kulturguts umfassend behandelt. Die Arbeit analysiert die Rechtsfolgen von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht, insbesondere hinsichtlich Schadensersatz- und Rückgabeansprüchen. Ergänzend bietet die Autorin eine Checkliste der Verpflichtungen der Konfliktparteien zum Schutz des materiellen und immateriellen Kulturguts in den verschiedenen Konfliktphasen.