Hotel Savoy

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Gabriel Dan kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück und macht im Hotel Savoy Station. Dieses Hotel wird für ihn zu einer Welt im Kleinen: von außen glanzvoll, von innen armselig. Hier trifft er auf Künstler, Schieber, Kommunisten, einen Millionär und eine Tänzerin. Das Hotel verwandelt sich zunehmend in eine Wartehalle für bunte Existenzen in einer aus den Fugen geratenen Zeit. Roth nutzt das moderne Hotel Savoy mit seinen sieben Stockwerken als mikrokosmisches Gleichnis für die Unabänderlichkeit und Undurchschaubarkeit der Welt. Alles, womit sich Gabriel Dan auseinandersetzt, erweist sich als Illusion, und jeder, auf den er seine Hoffnungen setzt, enttäuscht ihn. „Es ging ihnen schlecht, den Menschen“, resümiert Roths Figur. „Das Schicksal bereiteten sie sich selbst und glaubten, es käme von Gott.“ Hartwig Ebersbach erkundet mit derben Schnitten das Metaphysische des Romans und schafft Bilder, die das scheinbar Unentrinnbare und Nebulöse greifbar machen, dabei die Aura des Romans atmen und dennoch modern im Gestus sind. Joseph Roth, 1894 - 1939, war als Journalist tätig und erlebte mit seinen Romanen Hiob und Radetzkymarsch literarischen und finanziellen Erfolg, der durch die Machtergreifung der Faschisten jäh unterbrochen wurde. Im Exil verlor er seine Sprache und verfiel zunehmend dem Alkoholismus, was zu seinem frühen Tod führte.