Das Meer wird geschlossen

Ilana, eine unscheinbare und unbeholfene junge Lehrerin, träumt von einer glücklichen Zukunft, die jedoch zerplatzt, als ihr Liebhaber Schmuel mit seiner Familie nach England geht. Um den Schmerz zu lindern, versucht sie, die Freundschaft zu Tami, ihrer glamourösen Jugendfreundin, wieder aufleben zu lassen. Ilana meldet sich krank und reist an einem heißen Tag von Haifa nach Tel Aviv. Doch der Ausflug endet in einem Fiasko: Die Hitze ist unerträglich, und das teure Kleid, das sie kauft, wird sie nie tragen. Vor Tamis Haus wartet sie über zwei Stunden, nur um zu erfahren, dass Tami ihre Verabredung vergessen hat und sie schnell loswerden will. Enttäuscht kehrt Ilana zurück und zerreißt das Kleid, das zur sinnlosen Trophäe ihrer Reise geworden ist. Die Hauptfiguren der weiteren Erzählungen sind ebenfalls Träumer, die der Illusion vom Glück nachjagen und mit enttäuschten Hoffnungen und unerfüllten Träumen kämpfen. Judith Katzir thematisiert in ihren Geschichten Melancholie, während ihre Figuren eine innere Lebendigkeit und die Fähigkeit besitzen, zu träumen und zu lieben. Ihre Erzählungen sind geprägt von Genauigkeit und psychologischem Feingefühl, und sie reflektieren die persönliche Tragik der Charaktere sowie die politische Situation in Israel, wodurch sie ein präzises Bild des Lebensgefühls der jüngeren Generation vermitteln.