Du fehlst mir

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Die Erinnerung an ein Lächeln, Gesten und bestimmte Worte lassen den geliebten Menschen für einen Moment wieder lebendig werden und den Tod überwinden. Inês Pedrosa geht in ihrem neuen Roman über beweisbare Fakten hinaus und vermittelt die Intensität von Gefühlen. Eine junge Geschichtsdozentin und ein älterer Gasthörer begegnen sich in einem Seminar an der Lissabonner Universität. Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere entwickelt sich eine innige Freundschaft. Sie, eine naive Idealistin, sieht in ihm einen Vertrauten und Vaterersatz. Er, desillusioniert durch zwei gescheiterte Ehen und den Krieg in Angola, sucht einen Ausweg aus seiner Lebenskrise. Die Tiefe ihrer langjährigen Freundschaft wird schmerzhaft deutlich, als die Frau plötzlich stirbt. Abwechselnd erzählen die Verstorbene und der Zurückgelassene von ihren Leben, Gedanken, Annäherungen und Missverständnissen. Sie gestehen Lügen und Ängste, während sie, ohne direkt zu kommunizieren, umeinander kreisen und Fragen nach Gott, Tod, Liebe und Leben neu stellen. Der Roman wird als ein wunderbares Werk beschrieben, das sowohl die Welt verändern möchte als auch fesselnd zu lesen ist. Pedrosa entfaltet eine einzigartige Erzähltechnik und gestaltet Figuren sowie Szenen mit großer Klarheit und Anschaulichkeit.