Das Kaffeehaus - eine Liebe in Brandenburg

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Der Roman beginnt wie eine fatale Wiedergängergeschichte. Dorothea hat ihren Freund verlassen, doch erst als Sylwia sich weigert, an ihre Stelle zu treten, bricht er zusammen. In den Clubs der Hauptstadt könnte er als Mann ohne Schatten umherirren, nicht jedoch im realen Umland. Der Leser wird Zeuge einer existenziellen Selbstvergewisserung und der Versuche, sich neu im Leben zu verankern. Die Orte und Personen sind unmittelbar: ein Café an der S-Bahn-Endhaltestelle, die Kellnerin Ariane und ihr Kompagnon Fritz. Diese bilden den Ausgangspunkt für Unternehmungen, die bis nach Litauen und Italien führen, aber immer wieder nach Brandenburg zurückkehren, das als historisches Schattenreich der Metropole ergründet wird. Der Autor, versiert im Lesen von Landschaften, folgt der Hauptfigur auf ihren verschlungenen Wegen, wo sich die abgerissenen Fäden der Seele in neuen Beziehungen verknüpfen. Die individuelle Geschichte verknüpft sich mit einem Kunstprojekt namens „66-Seen-Theater“, das die historischen Kontexte und Verwerfungen offenlegt, die hinter dem reizvollen, schlafenden Naturbild der Großstadt verborgen sind. Das von Willibald Alexis und Theodor Fontane geschaffene Bild einer literarischen Landschaft wird bekräftigt, während auch auf Verklärung und Nostalgie hingewiesen wird. Die Spielszenen und historischen Vorgaben sind wichtig, doch entscheidend sind die gegenwärtigen Verwicklungen der Beteiligten abseits der Theaterbühne.