Nackt!

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Die neu interpretierten Aktbildnisse der Moderne spiegeln das sich verändernde Körperbild wider und präsentieren eine umfassende Kollektion der schönsten Akte der Epoche. Um 1900 verbinden sich mit dem Körper der Frau große Hoffnungen: Befreit von Zwängen und verbunden mit der Natur, wird er zur Projektionsfläche für alternative Lebensentwürfe und eine neue Gesellschaft. Die Darstellung des neuen Frauentypus beruft sich auf bis dahin unbekannte Vorbilder, die in außereuropäischen Kulturen oder in den „primitiv“ wirkenden Bildnissen Lucas Cranachs zu finden sind. Nordische Renaissance und afrikanische Kunst propagieren ein neues, freieres Körpergefühl. Emanzipiert von mythologischen oder religiösen Bezügen wird aus Eva oder Venus eine Dodo, Marietta oder Lise, da Frauen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld nun Modell stehen. Künstler leben persönliche Visionen aus und beschreiten formal neue Wege. Der thematisch spannende, reich illustrierte Band führt anhand ausgewählter Werke bedeutender Künstler eindrucksvoll die sich verändernde psychische Dimension der Darstellung des nackten weiblichen Körpers vor Augen. Die vorgestellten Künstler umfassen unter anderem Balthus, Max Beckmann, Pierre Bonnard, Paul Gauguin, Gustav Klimt, Pablo Picasso und viele weitere. Die Ausstellung fand im Städel Frankfurt vom 24.9.2003 bis 1.2.2004 statt.