Heinrich von Spreti Libros

Als US-Präsident Barack Obama im März 2016 Kuba besuchte, schien das Ende einer langen Feindschaft angebrochen. Die Konflikte des 20. Jahrhunderts hatten die Beziehungen geprägt, und die Revolution unter Fidel Castro führte 1961 zum Abbruch der diplomatischen Kontakte – eine Eiszeit, die bis 2015 andauerte. Im Jahr darauf stand die Welt am Rande der militärischen Auseinandersetzung während der Kubakrise. Doch die vorsichtige Annäherung erhielt einen Dämpfer, als Donald Trump das Kuba-Abkommen als „schwachen Deal“ bezeichnete und aufkündigte. Die Zukunft der bilateralen Beziehungen bleibt unklar, ebenso wie die politische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung auf der Insel. Wie steht es um Kuba heute? Wo liegen die Wurzeln des „Systems Castro“, und wie wirkt es nach Fidel Castros Tod im November 2016 fort? Was ist nach Raúl Castros Abgang vom neuen Präsidenten zu erwarten, der zur alten Garde gehört? Wie ist der mentale, kulturelle und materielle Stand der Bevölkerung? Welche Rolle spielen Musik und Religion für das Lebensgefühl? Diese Fragen werden untersucht und folgen den Spuren von Karl Graf von Spreti, der als deutscher Botschafter in Havanna von 1960 bis 1963 tätig war – „im Zentrum des Wirbelsturms“, wie er selbst Ende 1962 schrieb.