Staudamm oder Leben!
Indien: Der Widerstand an der Narmada
In den letzten fünf Jahrzehnten wurden weltweit über 80 Millionen Menschen durch den Bau großer Staudämme zwangsumgesiedelt, wobei die indigenen Bevölkerungen besonders betroffen sind. Sie verlieren ihr Land, ihre traditionelle Lebensweise wird zerstört, und sie kämpfen oft um unzureichende Entschädigungen. Viele landen in den Slums der Großstädte. Der Widerstand gegen Staudämme benötigt unsere Solidarität, da die Planungen für weitere industrielle Großprojekte im Namen fragwürdiger Entwicklungsideologien weiterhin bestehen, insbesondere in Indien, das als Global Player des Industriekapitalismus aufsteigen möchte. Am Beispiel der Bewegung zur Rettung der Narmada (NBA) wird aufgezeigt, wie der globale Kapitalismus Konflikte um Wasser, Energie und industrielle Ambitionen hervorruft. Der Widerstand der Menschen an der Narmada gegen die brutalen Repressionen von Staat und Konzernen verdeutlicht den Kampf, die Vielfalt der Lebensweisen gegen die Monokultur der Industriegesellschaft zu bewahren. Ulrike Bürger hat während ihrer Aufenthalte in Indien die Gebiete zweier Großbaustellen, Maan und Maheshwar, besucht und mit Betroffenen sowie NBA-AktivistInnen über Umweltzerstörung, Bedrohungen ihrer Lebensbedingungen und ihren Widerstand gesprochen, wodurch sie wertvolle Informationen aus erster Hand sammeln konnte.
