Kathrin Utz Tremp Libros

Die Untersuchung beleuchtet die Hexenverfolgungen im 15. Jahrhundert in der Dauphiné und Westschweiz und verknüpft sie mit den früheren Verfolgungen von Häresie und Sekten wie den Katharern und Waldensern im 13. Jahrhundert. Der erste Teil bietet eine historische Analyse dieser spätmittelalterlichen Sekten und deren Verwechslungen, während der zweite Teil imaginäre Sekten wie die Luziferianer und die Hexensekte behandelt. Das Buch zeigt auf, wie sich die Verfolgungen von realen Häretikern zu imaginären Sekten entwickelten, insbesondere in Regionen mit ständigen Inquisitionen.

Die Magd Anna Göldi wurde im Sommer 1782 als letzte „Hexe“ in der Schweiz und in Westeuropa hingerichtet. Darüber ist schon sehr viel geschrieben worden, doch gibt es noch keine Edition der umfangreichen Prozessakten, die im Landesarchiv Glarus liegen. Das Buch schafft dazu einen ersten Zugang und stellt damit die weiteren Forschungen auf eine gesicherte Quellenbasis. Dabei wird auch Anna Göldis vermeintlichem „Komplizen“, dem Schlossermeister Rudolf Steinmüller, der sich im Verlauf des Prozesses selbst das Leben nahm, der ihm gebührende Platz eingeräumt. Steinmüller war genauso ein unschuldiges Opfer wie Anna Göldi selbst und hätte eigentlich 2008 auch mit ihr zusammen rehabilitiert werden sollen. Das Buch richtet sich an Historiker: innen und Jurist: innen.