Peter Ochsner Orden de los libros

Nicht die Wirkung des Weines, eher berauschende Anomalien, des Menschengeistes eigene Trunkenheit wird hier behandelt. Élaine beweist, wie irrationales Denken und Handeln langfristig Grundlage für einen gesunden Menschenverstand sein kann. Ihr Lebensweg – eine dämonisch-genial geführte Leidenschaft. Nicht nur das, auch von ihrer Umwelt, den Mitmenschen und sogar von der Gottwelt verlangt sie Aufmerksamkeit. Die junge Frau verbindet das Urgewissen mit der ihr eigenen Seelenfunktion, sie lebt.

Inhaltlich behandelt der Text jene Geschehnisse zwischen Himmel und Erde, die rational unerklärbar daherkommen. Der Protagonist versucht den Beweis zu erbringen, dass der Mensch von der Umwelt geformt wird. Gegenüber dieser Neigung jedoch treibt das personifizierte Opium, die Gier nach Macht und Geld, ihr Unwesen. Welche Neigung wird die Oberhand behalten - Liebe oder Hass?

Diese Geschichte ist zweigeteilt. Geplagt durch die Weltwirtschaftskrise so um 1870, entsagen Meinrad und Tobias der heimatlichen Vertrautheit – Amerika ihr fernes Ziel. Wahr ist die Reise und das Ansiedeln. Der weitere Verlauf jedoch ist Belletristik, da nach ein paar Jahren Briefe aus Amerika ausgeblieben sind. Ungewissheit herrscht vor, was fortan keine Hoffnung auf ein besseres Leben in der Bauernstube am Sihlsee aufkommen lässt.

Rudia ist eine Erzählung über Möglichkeiten des Überlebens. Der Autor bemüht Begebenheiten seiner Vergangenheit, seinem gegenwärtigen Umfeld auch, um den Gegenwartswert der Sozialethik, das Denken und Handeln des Menschen besser verstehen zu können. Er baut exotisch-geistige Reflexionen an mehreren Fronten gleichzeitig aus. Nicht die Viren der Weltgeschichte jedoch geleiten ihn an das epistemisch nachhaltige Denken – in der Logik der Schöpfung, die jeder Mensch verdeckt in sich trägt sucht er die Verheissung des wahren Erkennens.