Roland Pietsch Libros

Mulla Sadra, ein herausragender islamischer Philosoph des 17. Jahrhunderts, revolutionierte die islamische Metaphysik mit seinem Werk „Das Buch der metaphysischen Durchdringungen“. Er bietet eine prägnante Einführung in die Erkenntnis der höchsten Wirklichkeit, die durch göttliche Offenbarungen erlangt wird. Sadra betont den Vorrang des Seins über das Seiende, was eine grundlegende Wende in der Philosophie darstellt. Diese ontologische Differenz hat bedeutende Auswirkungen auf die philosophische Forschung und wird in der westlichen Philosophie erst von Martin Heidegger aufgegriffen.

Dieser Band enthalt Aufsatze, in denen der Autor die wichtigsten Lehren bedeutender islamischer Mystiker wie Ibn 'Arabi, Nagm ad-Din Kubra, Sadr ad-Din sirazi (Mulla Sadra) und sihab ad-Din Ya?ya Suhravardi eingehend darstellt. Dabei legt er besonderen Wert auf den geistigen Weg und das Ziel dieser mystischen und metaphysischen Lehren, die darin bestehen, dass der Gottsuchende, welcher Gott ohne alle Begrenzungen schaut, Gott in jeder Form bejaht, in die dieser sich verwandelt. Diese geistige Schau der gottlichen Offenbarungsformen, die den verschiedenen Glaubensweisen zugrunde liegen, bezieht sich somit auf die transzendente Einheit der Religionen, die als die ewige Weisheit (Sophia perennis), das heisst, auf die eine anfangslose in allen Weisheitsformen sich gleichbleibende Urwahrheit, die im menschlichen Geist oder Herzen verborgen ist. Diese metaphysische Urwahrheit ist das hochste Eine, das zugleich das hochste Wahre und Gute ist.