Spannend und rätselhaft entfaltet sich die Geschichte eines Schriftstellers namens Charles, der einen Roman über ein sonambules Mannequin schreibt, das vor ihrem nicht mehr zurechnungsfähigen Ex-Freund flieht. Doch Charles hat Schwierigkeiten, voranzukommen, insbesondere als die mysteriösen Elemente seiner Erzählung in sein reales Leben eindringen. Eines Abends trifft er den Regisseur Raúl Ruiz, der ihm eine Filmrolle anbietet: Charles soll einen Chirurgen in einem Remake von Orlacs Hände spielen, der einem Klaviervirtuosen, der nicht mehr spielen kann, die Hände eines verstorbenen Mörders annäht. Die Operation gelingt, doch die Hände suchen weiterhin nach einem Opfer. Der Roman thematisiert den Übergriff eines unvollendeten Werkes auf die Realität und die Filmwelt, und von dort zurück in die Literatur. Der Leser wird durch ein perfekt gestaltetes Spiegelkabinett geleitet, in dem Literatur, bildende Kunst und Film aus verschiedenen Epochen aufeinandertreffen, sich überlagern und ineinander übergehen. In diesem dichten Meisterwerk wird ein zentrales Merkmal der Gegenwart sichtbar: Die Realität ist brüchig geworden, jedes ihrer Teile verweist sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft, auf Bilder, Filmszenen und Literatur. Das Ergebnis ist, dass Geister die Bühne betreten und sie beherrschen.
