Mau Mau

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In ihrem neuen Roman erzählt Elke Naters die verstörende Geschichte eines Gruppenurlaubs, der die Beteiligten an ihre Grenzen führt und darüber hinaus. Es ist ein kluges, abgründiges Buch über menschliche Beziehungen, Sehnsüchte und das Scheitern. Ida verbringt seit Jahren allein Urlaub auf einer kleinen Insel im Indischen Ozean, doch zum ersten Mal hat sie Gesellschaft, und alles verändert sich. Die gemeinsamen Aktivitäten können die fehlenden Gemeinsamkeiten nicht überdecken. Mika terrorisiert die Gruppe mit ihren Launen, Frank betrinkt sich bis zur Besinnungslosigkeit, Susanne lässt alles mit sich geschehen, und Carsten nimmt Unmengen von Pillen gegen seine Schmerzen. Als Frank schwer erkrankt, zerfällt die Gruppe. Die Strukturen lösen sich auf, und das Geschehen entgleitet. Naters schafft eine Situation, die einer klassischen Versuchsanordnung ähnelt, jedoch fehlt der unbeteiligte Beobachter, der den Ablauf schildern könnte. Die Erzählerinnen Ida und Mika präsentieren völlig unterschiedliche Versionen des Geschehens. Die eine erzählt von Freundschaft, Neid und Verrat, die andere von Liebe, Verachtung, Krankheit und Tod. Dieses Werk ist eine Exkursion in die abgründige Welt menschlicher Beziehungen, beeindruckend und verstörend.