Die Stilleben des Giorgio Morandi

Giorgio Morandi (1890–1964) ist bekannt für seine sanften Stillleben, die Bewunderung und Irritation hervorrufen. In der Beschränkung seiner künstlerischen Mittel entdeckt er eine Konzentration und einen Reichtum, die den Betrachter über die bloße Gegenständlichkeit hinausführen und zu unerwarteten Einsichten anregen. Die Autorin nutzt diese Idee als Ausgangspunkt, um die objektiven, bildimmanenten Kriterien und Gestaltungsprinzipien zu untersuchen, die bestimmte subjektive Empfindungen hervorrufen und lenken. Dabei zeigt sich, dass die Analyse des formalen und farblichen Aufbaus der Bilder im Mittelpunkt steht. Anhand eines Beispiels aus Morandis Spätwerk, der Natura Morta (1955), gelingt es der Verfasserin, die zugrunde liegende Logik und Gesetzmäßigkeit seiner Gestaltung zu verdeutlichen. Ihr Ziel ist es, dem Betrachter einen Weg zu eröffnen, um die Vielfalt und den Reichtum von Morandis Kunst besser zu verstehen.