Matildas erfindungen

Matilda, die in ihrer flirrenden Phantasiewelt lebt, wird von ihrem realitätssüchtigen Mann Anton einem Psychotherapeuten anvertraut. Sie verschreibt den beiden Männern eine ganz persönliche Arznei: eine kräftige Dosis Erotik. Diese tiefsinnige Groteske thematisiert Wahn und Wirklichkeit, Abhängigkeit und Aufbruchslust. Matilda, oft ohne Hausschlüssel, existiert weniger in der Welt der Fakten als in einer fantastischen Dimension, in der städtische Plätze sich in Vulkankrater verwandeln und Treppenhäuser zu Käfigen flatternder Vögel werden. Anton, der vernünftige Ehemann, empfindet diese Gegenwelt als Greuel und sieht keine andere Möglichkeit, als Matilda dem sachlichen Doktor Schrobacher zu übergeben. Doch der Therapeut scheitert daran, Matilda zu heilen, denn sie hat kein Interesse an einer Heilung; vielmehr zieht sie ihre schreibwütige Nachbarin Pauline in ihr Spiel und entfaltet ungeahnte Energien. Wenn Phantasie und Alltagsvernunft aufeinandertreffen, zeigt sich, dass die Phantasie nicht unterliegt. So beweist die Geschichte, dass die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit fließend sind und die Fantasie eine eigene Kraft entfalten kann.