Zarathustras Schatten

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Nietzsche kritisiert die moderne Wiederholung der Zersetzung der archaischen Tragödienkultur durch einseitiges Vertrauen in Erkenntnis, den Mangel an Mythos und großer Musik im Industrialisierungszeitalter, sowie das Versinken im Historismus. Er sucht nach einem Richter und Arzt der Kultur und bekennt sich zu freien Geistern, die sich nicht an Dogmen klammern müssen. Diese freien Geister werden jedoch von einem rätselhaften Schatten begleitet, einer inneren Stimme, die sie nicht ganz verstehen können. Dieser Schatten, der mit dem „Wanderer“, Zarathustras Schatten und dem Schatten Gottes verknüpft ist, symbolisiert das Unverständliche an uns und die Grenzen von Aufklärung und Selbsterkenntnis. Trotz seiner heftigen Kritik an Religion und Moral sucht Nietzsche nach eigenen Tugenden, insbesondere nach „Ehrfurcht vor sich selbst“ und intellektueller Redlichkeit, sowie nach einer unmittelbaren Nähe zum Göttlichen, die ohne Worte und Dogmen auskommt. Seine Moralkritik lenkt jedoch von den potenziellen Schäden ab, die sein elitärer Perfektionismus anrichten könnte. Die letzten zehn Jahre umspannenden Kapitel und der Epilog behandeln Themen wie Monismus und Dualismus, den Nutzen kritischer Historie, den Richter der Kultur, skeptische Lebensformen, Glaubenskritik, Selbstachtung, Wertkonflikte, den Machtbegriff und ein Plädoyer für starke Individuen im Vergleich zu Mill.