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In dem vorliegenden Band analysiert der Theater-Kritiker Werner Schulze-Reimpell den Theater-Betrieb in Deutschland. Seit gut fünfzig Jahren standen die Theater nicht mehr so unter dem Zwang, tagtäglich ihre Existenzberechtigung nachweisen zu müssen. Weil leere Theater in den Augen der Politiker schlechte Theater sind, muss das Publikum ständig umworben und gehätschelt werden. Da andererseits immer ausverkaufte Theater kaum innovativ, geschweige denn künstlerisch oder thematisch risikobereit sein dürften, ist ihr Ruf in der Theaterwelt schnell ruiniert. Dass die Theater gegenwärtig so blass und konturlos wirken, resultiert freilich nicht aus Leichtfertigkeit. Mutwillig sägt keiner an dem Ast, auf dem er sitzt - er hat schon so Angst genug, hinunterzufallen. Es offenbart sich in der Profillosigkeit vielmehr eine tiefe Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. Die Bühnen fühlen sich in einer Art Prokrustesbett zwischen divergierenden Erwartungen und Ansprüchen. Seitdem die öffentliche Hand sich auf den Bettelstab stützt, übersetzt sie Ereignis mit Event und macht das zur kulturpolitischen Maxime. Wie ist ihr zu genügen, lässt sie sich mit seriöser Theaterarbeit vereinbaren? Eine gewissenhafte, schauspielerisch befriedigende Klassikerinszenierung taugte wohl kaum zum Event, wer auch immer der Regisseur sei.
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Zwischen Rotstift und Spaßzwang, Werner Schulze-Reimpell
- Idioma
- Publicado en
- 2005
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