Buddenbrooks von und nach Thomas Mann

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Thomas Manns Buddenbrooks ist ein Jahrhundertroman, der die großbürgerliche Lebenswelt des 19. Jahrhunderts durch das Prisma einer norddeutschen Kaufmannsfamilie beleuchtet. Mit subtiler Figurengestaltung und ironischer Erzählweise bleibt er bis heute faszinierend. Der Roman, für den Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur erhielt, zählt zu den bekanntesten Werken der deutschen Literatur. John von Düffel, Dramaturg am Thalia Theater Hamburg und Autor eigener Familienromane, hat eine Bühnenfassung geschaffen, die sich auf die Geschwister Thomas, Tony und Christian Buddenbrook konzentriert. In der Inszenierung von Stephan Kimmig wird das Diktat der Gewinnmaximierung als Zwangsmechanismus sichtbar, dem alle Beziehungsstrukturen unterworfen sind. Die Vorträge und Interviews des Bandes thematisieren die Divergenzen zwischen dem Roman und der Bühnenfassung und erkunden neue Interpretationsmöglichkeiten im Kontext von Generation und Geld. Der Überblick zur Werk- und Aufführungsgeschichte umfasst Beiträge zu Themen wie der Krankheit der Buddenbrooks, der Rolle von Familie und Kultur, dem Niedergang von Thomas Buddenbrook als Leistungsethiker sowie der Entwertung weiblicher Vitalität bei Tony Buddenbrook. Interviews mit Düffel und Kimmig sowie Gespräche mit den Schauspielern beleuchten die Herausforderungen bürgerlicher Werte neben ökonomischen Aspekten.