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Während mittelalterliche Theologen das Schöpfertum Gott allein vorbehalten wollten, begannen Autoren weltlicher und religiöser Texte ab dem 12. Jahrhundert, dieses Privileg mehr oder weniger explizit für sich zu beanspruchen. Die Beiträge des vorliegenden Tagungsbandes zeigen, dass dies keineswegs einen Bruch mit der Tradition darstellt. Vorstellungen von Autorschaft, wie Inspiration und das Wiedererzählen von Vorlagen, wurden in der lateinischen und volkssprachigen Literatur übernommen und transformiert. Dadurch drückten sie letztlich ein auktoriales Selbstbewusstsein und dichterische Autonomie aus – trotz theologischer Verbote und der Poesiefeindlichkeit normativer Diskurse. Ein Ausblick auf die Renaissance, in der literaturtheoretische Schriften die Kreativität ausdrücklich bejahen, verdeutlicht im Kontrast dazu sowohl die spezifisch mittelalterlichen Möglichkeiten der poetischen Produktion und Reflexion als auch eine Autonomietradition, auf die Renaissance-Denker zurückgreifen konnten.
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Inspiration und Adaptation, Renate Schlesier
- Idioma
- Publicado en
- 2008
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