Zur Wirkmächtigkeit von Gesellschaftsbildern
Ethnographische Befunde aus der Welt der Erziehungshilfen
Ethnographische Befunde aus der Welt der Erziehungshilfen
Ein Handbuch zur Unterstützung der Mitwirkungspraxis in der ausserfamiliären Betreuung
Stellen Sie sich die Schweiz ohne Abstimmungen, ohne direkte Demokratie vor. Kaum vorstellbar. Denn Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können zu allen wichtigen Fragen ihre Beurteilung abgeben, auch wenn sie sich mit der Materie nicht so gut auskennen. Warum soll das nicht auch für Kinder gelten? Zumal die Schweiz sich verpflichtet hat, die Meinung von Kindern in allen sie betreffenden Angelegenheiten anzuhören und diese angemessen zu berücksichtigen (Art.12, KRK). So möchten Kinder und Jugendliche gefragt werden: Wo und mit wem sie zusammenleben? Welche Schule sie besuchen können? Wie oft sie ihre Eltern, Freunde, Freundinnen sehen dürfen? Wann sie sich fit genug fühlen, ihr Leben selbständig zu bestreiten? In der Schweiz wissen wir kaum etwas darüber, ob und inwieweit Mitwirkung in Heimen und Pflegefamilien gelebt wird. Die Aussage vom 10jährigen Alessandro 'Ich hab im Heim eh nichts zu sagen, daher höre ich auch nicht zu' lässt vermuten, dass Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in diesem Feld noch am Anfang steht. Auf Initiative der IG Quality4children haben Kinder, Jugendliche und Fachkräfte nach Wegen gesucht, wie sich Mitwirkung in der ausserfamiliären Betreuung umsetzen lässt. Aus dem vom Kanton St. Gallen finanzierten Pilotprojekt ist dieses Handbuch entstanden. Es enthält vielfältige Anregungen, wie das Recht auf Mitwirkung konkret umgesetzt werden kann.
Gewaltauffälliges Verhalten gehört zum pädagogischen Alltag in Kindergarten und Schule aber auch im öffentlichen Raum und in der Freizeit. Scheinbar haben wir Erwachsene uns schon daran gewöhnt, dass bereits Kindergärtler verbal ausfällig werden oder Primarschüler und –schülerinnen auf dem Pausenhof oder dem Schulweg in Schlägereien verwickelt sind. Was steht hinter den brutalen Taten von Jugendlichen, die mit kleinen Auffälligkeiten begonnen haben? Was kann Volkschule und die Kinder- und Jugendhilfe zur gelingenden Unterstützung dieser Kinder beitragen? Wie müsste die Hilfe gerade auch im Zusammenspiel von Volksschule und anderen Unterstützungssystemen organisiert sein. Mit diesen Fragen beschäftigt sich die vorliegende Publikation. Dabei wird aus dem interkantonalen Vergleich ersichtlich, dass es Veränderungen auf struktureller Ebene bedarf. Der Blick der Kinder und Jugendlichen zeigt, dass für eine gelingende Unterstützung die Grundhaltungen von Lehrkräften, Sozialarbeitenden, Polizisten oder Jugendanwältinnen von entscheidender Bedeutung ist.
Professionalisierung im Heimalltag
Was tun Sozialpädagoginnen im Heimalltag und was denken sie, was sie tun? Im Rahmen einer qualitativen Forschungsarbeit wurden sechs Sozialpädagoginnen und -pädagogen in verschiedenen Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene fünf Tage lang in ihrer Tätigkeit beobachtet und anschließend interviewt. 700 Seiten Tätigkeitsprotokolle und Interviewtexte wurden ausgewertet. Entstanden ist eine dichte Beschreibung der beruflichen Tätigkeit. Die neuen professionellen Kategorien und Begriffe geben der anspruchsvollen Basisarbeit in Heimen endlich ein Gesicht.
Das Buch untersucht den Alltag von SozialpädagogInnen, die mit den von ihnen Betreuten gemeinsam leben. Die dichte Beschreibung und Analyse führt zu einem professionalisierten Bild.