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Christoph Fleischmann

    Nehmen ist seliger als geben
    Gewinn in alle Ewigkeit
    • Gewinn in alle Ewigkeit

      Kapitalismus als Religion

      • 281 páginas
      • 10 horas de lectura

      'Wir haben Ihnen 15 Prozent per annum versprochen, und das haben Sie geglaubt!' So schreien es die Bankiers in Elfriede Jelineks Wirtschaftskomödie Die Kontrakte des Kaufmanns. Sie haben es geglaubt! Die Finanzkrise hat einmal mehr gezeigt, dass zu unserem Wirtschaftssystem ein entsprechender Glaube gehört: der Glaube daran, dass das Wachstum niemals aufhört und dass Gewinn alles rechtfertigt. In diesem Essay blickt Christoph Fleischmann zurück auf die Anfänge des Kapitalismus an der Schwelle zur Neuzeit. Dabei nimmt er den Faden von Walter Benjamin auf, der im Kapitalismus eine Religion sah, die in Europa das Christentum abgelöst hat. Anschaulich legt Fleischmann dar, wie die kapitalgetriebene Wirtschaft die Wahrnehmung der Welt veränderte: Die Zeit verlor ihre rhythmische Gliederung und wurde zur unendlich fortschreitenden Zeit des Kapitalwachstums. Die Habgier, einst als eine Todsünde verschrien, machte Karriere als Wirtschaftstugend Nummer eins. Und die Vorsehung Gottes wurde kurzerhand für die Wirtschaft reklamiert: Wenn alle den eigenen Vorteil suchen, dann lenkt die kosmische Harmonie alles zum Wohle aller. Eine andere Geschichte des Kapitalismus, luzide und unterhaltsam geschrieben, die die Selbstverständlichkeiten dieses Wirtschafts- und Gesellschaftssystems hinterfragt.

      Gewinn in alle Ewigkeit
    • Nehmen ist seliger als geben

      Wie der Kapitalismus die Gerechtigkeit auf den Kopf stellte

      In seinem neuen Buch unternimmt Christoph Fleischmann einen höchst aufschlussreichen und unterhaltsamen Gang durch die Geschichte der Tauschgerechtigkeit – von Aristoteles über die Scholastiker des Mittelalters und der frühen Neuzeit zu Thomas Hobbes und den neoliberalen Ökonomen. Dabei stellt er viele Selbstverständlichkeiten der europäischen Moderne infrage und denkt pointiert darüber nach, wie unsere Wirtschaft wieder fairer werden könnte. Früher galt ein Handel als gerecht, wenn Waren beziehungsweise Ware und Geld gleichen Werts getauscht wurden. Und heute? Ist das neuste Smartphone wirklich 800 Euro wert? Oder das T-Shirt made in Bangladesh bloß 5? Wohl nicht. Spielt aber keine Rolle, denn seit dem Aufkommen kapitalistischer Wirtschafsformen im Mittelalter wird kaum noch Gleiches gegen Gleiches getauscht. Vielmehr gilt ein Handel als gerecht, wenn beide Seiten ihm freiwillig zustimmen – unabhängig davon, ob der Preis dem Wert der Ware entspricht. »It’s the economy, stupid«, Angebot und Nachfrage: Der »gerechte Preis« ist der, den wir zu zahlen bereit sind. Fleischmanns Blick geht weit zurück, aber nur, um schließlich in die Zukunft zu schweifen – auf der Suche nach einem Jenseits des Kapitalismus.

      Nehmen ist seliger als geben