Musikalische Interpretation als Analyse. Historische, empirische und analytische Annäherungen an Aufführungsstrategien musikalischer Zyklen
Das Buch untersucht historische, empirische und analytische Ansätze zu Aufführungsstrategien musikalischer Zyklen, insbesondere der "Goldberg-Variationen" von Bach, den "Diabelli-Variationen" von Beethoven und Schuberts "Winterreise". Verschiedene Beiträge beleuchten die Performanzgeschichte, Tempo und die Interpretation dieser Werke.
Eine musikphilosophische und analytische Untersuchung am Beispiel von Lachenmanns »Schreiben. Musik für Orchester«
364 páginas
13 horas de lectura
Die Untersuchung von Linke bietet eine moderne Theorie der musikalischen Form, die posttonale Musik nach 1950 in den Fokus nimmt. Sie betrachtet das Verhältnis zwischen musikalischer Form und ästhetischer Erfahrung, wobei diese Form als Produkt der Interaktion zwischen Subjekt und Objekt verstanden wird. Adornos Konzept des konstellativen Denkens dient als methodische und inhaltliche Grundlage, die verschiedene Dimensionen miteinander verknüpft. Ein Analyse-Teil zu Lachenmanns "Schreiben. Musik für Orchester" ergänzt die entwickelte Theorie und zeigt deren praktische Anwendung auf.
In ihrer Untersuchung entwickelt Linke eine zeitgemäße Theorie der musikalischen Form aus einer musikphilosophischen und musikanalytischen Perspektive ausgehend von posttonaler Musik nach 1950. Die hier entwickelte musikphilosophische Theorie versteht sich als eine Meta- oder Rahmentheorie für musikalische Analyse von neuer Musik. Im Zentrum der Untersuchung steht eine grundlegende Reflexion über das Verhältnis von musikalischer Form in neuer Musik und ästhetischer Erfahrung: Musikalische Form entsteht in der Interaktion des ästhetisch erfahrenden Subjekts mit dem ästhetischen Objekt im Prozess der ästhetischen Erfahrung und ist daher weder als bloße Objekteigenschaft des musikalischen Phänomens noch als reine Erfahrungskategorie zu verstehen. Zentraler Anknüpfungspunkt ist sowohl in methodischer als auch in inhaltlicher Hinsicht Theodor W. Adornos Modell der Konstellation bzw. des konstellativen Denkens, welches musikphilosophische, erkenntnistheoretische und ethische Dimensionen miteinander in Verbindung bringt. Der Analyse-Teil zu Helmut Lachenmanns Orchesterkomposition »Schreiben. Musik für Orchester« (2002–05) stellt ein exemplarisches musikanalytisches Komplement zur hier entwickelten musikphilosophischen Theorie dar.