Überlegungen zu den vielfältigen Problemen der Sprache sind aktueller denn je. Übersetzter, Schriftsteller und Wissenschaftler beschäftigen sich bereits seit dem Anfang dieses Jahrhunderts auffallend intensiv mit der Frage, ob und wie Übersetzung möglich ist, sowohl praktisch als auch theoretisch. Im besonderen Fall der japanischen Sprache wird die Schwierigkeit deutlich, mit Übersetzungen zu versuchen, die eigene sowie die andere Kultur und Gesellschaft zu verstehen. Hierbei lässt sich die (Un-)Übersetzbarkeit der Sprachen und die Schwierigkeit der Übersetzung diskutieren. Die Translation-Wissenschaft muss im globalen Zeitalter einer Revision unterzogen und kritisch auf ihre Selbstverständlichkeit hinterfragt werden. Diese Diskussion hat nicht nur den Vorteil, zur Klärung der Problematik der Möglichkeit von Übersetzung beizutragen, sondern sie bereichert auch den bisher zu einseitig geführten Diskurs um neue genreübergreifende Aspekte der Übersetzungen vom Japanischen und in das Japanische. Der Band versammelt die verschiedenen Thesen zur Translation; zu ihr ist seitens der Literatur, Kunst, Religion, Philosophie, Sozialwissenschaft und natürlich von der Übersetzungswissenschaft Stellung zu nehmen.
Toyomi Iwawaki-Riebel Libros



Das Haiku hat weltweit an Popularität gewonnen und wird in verschiedenen Kulturen verfasst. Die Autorin Toyomi Iwawaki-Riebel präsentiert eigene Haiku und erläutert deren Entwicklung in unterschiedlichen Kulturkreisen. Sie ist in Deutschland lebende Japanologin und lehrt an Universitäten. Dies ist ihr erster Haiku-Gedichtband.
Das in der Forschung wenig untersuchte Denkmotiv des „Wanderers“ ist bei Nietzsche ebenso grundlegend wie die Begriffe des „Wil-lens zur Macht“ oder des „Übermenschen“. Der Wanderer ist einer der wichtigsten Leitfäden für eine phänomenologische Interpreta-tion Nietzsches. Ausgangspunkt des Denkweges ist der Nihilismus des 19. Jahrhunderts in Europa, der bereits tief in der abendländi-schen Kultur verwurzelt war, besonders in Moral, Religion, Gesellschaft, in Wissenschaft und Leben. Nietzsches Wanderer ist stets an der zeitlichen und räumlichen Perspektive orientiert, nämlich genealogisch und interkulturell, wobei die Erfahrungsmitte der eigene Leib des Wanderers als die große Vernunft ist. Die Autorin setzt die Leib-Theorie Nietzsches kritisch in Bezug zu den Leib-Auffassungen von Maurice Merleau-Ponty und Helmut Plessner im Hinblick auf die Kultur und das Verstehen. Die Trennung der Leib-Seele-Einheit des Menschen im neuzeitlichen Denken, von Nietzsche als krankmachender Nihilismus bezeichnet, wird sowohl in psychologisch-genealogischer Hinsicht sowie auf eine interkulturelle Auslegung des menschlichen Daseins hin vom „Wanderer“ radikal neu gedeutet. In die Untersuchung von Nietzsches philosophischer Reise – auch für ihn selbst spielte das Reisen eine erhebliche Bedeutung – wird als ein Schwerpunkt des kritischen Wanderers dessen Buddhismus-Verständnis bezüglich der leiblichen Perspektive einbezogen. Hier steht die Analyse der Quellen von Nietzsches Buddhismus-Studien im Vordergrund, parallel dazu wird die dionysische Überwindung des europäischen Nihilismus beleuchtet, die in die Frage mündet, wie das interkulturelle Verstehen im Fall des „Wanderers“ möglich ist.