Am 10. Juni 1841 wurde der Grundstein für das neue, von Salomon Heine gestiftete Krankenhaus der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg gelegt. Das Buch erzählt von der 175-jährigen bewegenden Geschichte des Krankenhauses und würdigt mit kurzen Porträts jene Menschen, die durch ihre Leistungen und Beiträge zur Fortentwicklung und Profilierung der Institution beigetragen haben. Die tiefgehenden Kontinuitätsbrüche und existentiellen Bedrohungen als Folge der NS-Diktatur nach 1933 werden ebenso thematisiert wie die schwierige ‚Wiederbelebung‘ der Stiftung nach 1945. Das heutige Israelitische Krankenhaus steht in einer langen Tradition, deren bestimmende Grundsätze die Versorgung von Kranken unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, gelebte Zuwendung für die Patienten und hochqualifizierte Medizin sind. ‚Menschenliebe ist die Krone aller Tugenden‘ – dieses Leitmotiv ist Orientierung über alle politischen, ökonomischen und technologischen Wandlungen hinweg.
Harro Jenss Libros






Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) feiert im Jahr 2013 ihren 100. Geburtstag. Die Chronik erzählt die spannende Geschichte der Gesellschaft: Ismar Boas Initiative, die zur Gründung führte, die schwierigen Zeiten während der beiden Weltkriege und der Weimarer Republik, die Teilung Deutschlands und der deutschen Gastroenterologie nach 1945, die Wiedervereinigung und der Aufstieg der DGVS zu einer der bedeutenden medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Schwerpunkttexte beleuchten darüber hinaus die Geschichte der Endoskopie, die Entwicklung der wichtigsten Publikationsorgane, zudem werden bedeutende Persönlichkeiten der Gastroenterologie porträtiert.
Ferdinand Blumenthal
Kämpfer für eine fortschrittliche Krebsmedizin und Krebsfürsorge
- 78 páginas
- 3 horas de lectura
Der Berliner Internist Ferdinand Blumenthal (1870–1941) steht Anfang des 20. Jahrhunderts an der Spitze der Krebsbekämpfung in Deutschland. Frühzeitig plädiert er – trotz vieler Widerstände – für eine kombinierte Krebstherapie und für die Einrichtung von Tumorzentren zur bestmöglichen Patientenbetreuung. Mit großem Einsatz fördert Blumenthal die nachgehende Krebsfürsorge. Über viele Jahre leitet er das Institut für Krebsforschung an der Charité Berlin und begründet eine moderne Institutsstruktur mit verschiedenen Forschergruppen. Blumenthal ist Schriftleiter der angesehenen Zeitschrift für Krebsforschung. 1933 verliert Ferdinand Blumenthal aufgrund seiner jüdischen Herkunft alle Ämter. Er emigriert über Belgrad nach Reval/Tallinn. Anfang Juli 1941 kommt er in der Nähe von Narwas/Estland bei einem Angriff der Deutschen Armee auf einem Transport in die Sowjetunion ums Leben.
Hermann Strauß
- 85 páginas
- 3 horas de lectura
Hermann Strauß gehörte um die Wende zum 20. Jahrhundert zur Gruppe höchst kreativer jüdischer Ärzte der Berliner Medizinischen Fakultät, die wichtige originäre Beiträge zur Fortentwicklung der Medizin lieferten. Strauß befasste sich wissenschaftlich intensiv mit Magen-, Darm-, Nieren- und Stoffwechselkrankheiten. Die Einführung der kochsalzarmen Diät bei Nierenerkrankungen, das Straussche Sigmoidoskop sowie die Strauß-Kanüle gehen auf ihn zurück. Strauß starb 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt. Ergänzt wird dieser Band mit einem Beitrag von Peter Reinicke über Elsa Strauß, Begründerin der Krankenhausfürsorge. Sie gehörte zur Generation bürgerlicher Frauen, die sich darum bemühten, bestehende Klassengegensätze im Kaiserreich aufzubrechen. Sie gründete Arbeiterinnenheime, war aktiv im Jüdischen Frauenbund und gilt als Wegbereiterin einer modernen Krankenhaussozialarbeit in Deutschland.
Ismar Boas
Erster Spezialarzt für Magen- und Darmkrankheiten. Begründer der Gastroenterologie
Ismar Boas hatte sich bereits während seines Medizinstudiums für die Erforschung von Verdauungskrankheiten interessiert. 1886 ließ er sich als erster Spezialarzt für Magen- und Darmkrankheiten in Berlin nieder und gilt als Begründer der Gastroenterologie weltweit. Zwischen 1896 und 1933 gab er das angesehene „Archiv für Verdauungskrankheiten“ heraus, bildete eine Vielzahl von Medizinern in dem neuen Fachgebiet aus und arbeitete unermüdlich für ein hohes wissenschaftliches Niveau seines Spezialgebietes. Boas floh 1936 nach Wien; dort nahm er sich im März 1938 kurz nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten das Leben. Franz Werfel hat ihm mit „Der Arzt von Wien“ ein Denkmal gesetzt.

