Andreas Bee, Lavabo
- 59 páginas
- 3 horas de lectura






Im Jahr 2009 jährt sich die „Varusschlacht“ im Teutoburger Wald zum 2000. Mal. Der Untergang der drei römischen Legionen des Feldherrn Publius Quinctilius Varus stellte einen Wendepunkt der römischen Eroberungspolitik in Germanien dar: Die politische und kulturelle Prägung Germaniens durch Rom wurde nicht bis zur Elbe ausgedehnt, sondern endete schließlich am Rhein. Nach der vernichtenden Niederlage der römischen Truppen durch Arminius und seine Verbündeten stellten Angehörige in „Vetera“ (Xanten) ein Kenotaph für den im Kampf gefallenen Centurionen der 18. Legion, Marcus Caelius, auf. Das LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten und das LVR-LandesMuseum Bonn rücken den Stein des Caelius in den Mittelpunkt einer gemeinsamen Ausstellung. Denn der Stein ist nicht nur als Geschichtsmonument und eines der frühesten Zeugnisse römischer Bildhauerkunst in Deutschland von überragender Bedeutung. Die detailreiche Bildszene und die mehrzeilige Inschrift machen vielmehr auch kulturelle Normen, politische und militärische Organisation sowie gesellschaftliche Strukturen innerhalb der römischen Welt um die Zeitenwende anschaulich und lebendig.
Diese Studie beruht auf einem Zufallsfund. Bei der Durchsicht des Bestandes Xantener Motive des Rheinischen Bildarchivs Köln stieß der Autor auf mehrere Aufnahmen, die eine berühmte antike Statue - den sog. „Betenden Knaben“ - in einem Flur der Karthaus zeigen. Die Frage nach dem Schicksal dieses bemerkenswerten Stücks, seiner Herkunft und seinem Verbleib führte dann recht schnell zu einer intensiveren Beschäftigung mit den Anfängen und weiteren Entwicklungen der Xantener Museumsgeschichte, die untrennbar mit den entsprechenden Initiativen des Niederrheinischen Altertumsvereins Xanten (NAVX) verbunden ist.