Nach Erlangung der Unabhängigkeit von Spanien 1821 erlebte Mexiko eine Phase politischer Instabilität, die weitreichende Folgen für die Entwicklung des Landes im 19. Jahrhundert haben sollte. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den Ursachen dieser Instabilität. Sie beginnt in der späten Kolonialzeit und erstreckt sich bis zum Ende der Ersten Republik 1835. Zwei zentrale Probleme stehen im Vordergrund: die Rolle der politischen Eliten im Staatsbildungsprozeß Mexikos und der Konflikt zwischen Föderalisten und Zentralisten. Diese Aspekte werden konsequent aus der Perspektive der südmexikanischen Region Oaxaca untersucht. Bei der Analyse des umfangreichen Archivmaterials verknüpft die Studie verschiedene methodische Ansätze miteinander. Sie liefert damit einen wichtigen, neuen Beitrag zur Diskussion um den Unabhängigkeitsprozeß und die innere Staatsbildung in Mexiko. „This is a serious, well-developed, and well-documented piece of research and represents a great contribution to the topic of early Mexican federalism. The author has achieved her goals to the fullest.“ Muse
Silke Hensel Libros






Ende des 19. Jahrhunderts verbanden sich die Kolonialbestrebungen des Deutschen Kaiserreichs mit der christlichen Mission. Viele katholische Missionare gingen damals nach Ozeanien, denn die Reichsregierung duldete nur deutsche Missionsgesellschaften bzw. -orden. Zwei Orden aus Münster/Westfalen übernahmen die Christianisierung in Papua-Neuguinea und Mikronesien. Ihre Herkunft ebenso wie ihre Tätigkeit in Ozeanien werden in dem Band beleuchtet. Zudem widmen die Autor_innen sich den Verflechtungen zwischen Ozeanien und Deutschland und behandeln die Veränderungen in der deutschen Gesellschaft – etwa durch Handel oder die Verbreitung von Wissen über Ozeanien und die dort lebenden Menschen.
Die katholische Kirche und Gewalt
Europa und Lateinamerika im 20. Jahrhundert
- 340 páginas
- 12 horas de lectura
Religion und Gewalt: Dieses Thema ist spätestens seit dem 11. September 2001 in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Die katholische Kirche hat im 20. Jahrhundert zur Gewaltfrage in Wort und Tat immer wieder Stellung bezogen, zum Beispiel während der Bürgerkriege in Spanien und Mexiko sowie durch ihr Verhalten gegenüber dem Sowjetregime, dem italienischen Faschismus, dem Nationalsozialismus und südamerikanischen Militärdiktaturen. Aber auch Befreiungstheologen disku-tierten den Einsatz von Gewalt als Mittel im Kampf gegen strukturelle Ungerechtigkeit. Renommierte Historiker und Theologen aus Lateinamerika und Europa zeigen in diesem Band mithilfe neu zugänglicher Quellen, wie sich verschiedene Gruppen innerhalb der katholischen Kirche zur Gewaltausübung und gegenüber gewalttätigen Akteuren verhielten und wie sie Gewalt legitimierten oder delegitimierten. Diskutiert wird auch, ob das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) einen Wendepunkt darstellte.
Chile - Solidarität in Münster
- 80 páginas
- 3 horas de lectura
Am 11. September 1973 putschte das Militär unter General Pinochet in Chile, was weltweit die Nachricht über die Verschleppung und Ermordung tausender Anhänger der Allende-Regierung verbreitete und eine Welle der Solidarität mit den Opfern auslöste. In Münster und vielen anderen Städten der Bundesrepublik entstand eine breite Solidaritätsbewegung, die bis zum Ende der Diktatur 1989 kontinuierlich gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen protestierte und sich für die Opfer des Militärregimes einsetzte. Diese Bewegung unterstützte zusammen mit in Münster lebenden Exilchilenen die politische Opposition in Chile. Der Band beleuchtet erstmals die Aktivitäten der Chile Solidarität in Münster von 1973 bis 1989 und präsentiert zahlreiche Abbildungen von originalen Objekten der Zeit, darunter Plakate, Flugblätter und politisches Kunsthandwerk. Im Mittelpunkt stehen die Träger und Aktionen der Solidaritätsbewegung sowie die besondere Rolle der evangelischen und katholischen Studentengemeinden. Zudem werden die Hintergründe des Militärputsches, die Rolle der chilenischen katholischen Kirche für die Menschenrechte und die Beziehungen zwischen Chile und der Bundesrepublik untersucht, um den historischen Kontext und die transnationalen Bezüge der lokalen Bewegung zu verdeutlichen. Der Band trägt zur historischen Aufarbeitung der bundesrepublikanischen Solidaritätsbewegung der 1970er und 1980er Jahre bei.
Leben auf der Grenze
Diskursive Aus- und Abgrenzungen von Mexican Americans und Puertoricanern in den USA
Migration bedeutet zunächst die Überschreitung einer geographischen Grenze. Dabei handelt es sich allerdings nur um einen ersten, häufig einfacheren Schritt. Denn im Einwanderungsland sehen Migranten sich politischen, solzialen und kulturellen Grenzen gegenüber. Sie entstehen einerseits im Diskurs der Aufnahmegesellschaft über das Eigene und Fremde und andererseitsim Gegendiskurs der Migranten und ihrer Nachkommen. Die Aus- und Abgrenzungen prägen kollektive Identitäten, die immer wieder aufs Neue ausgehandelt werden und dementsprechend einem historischen Wandel unterliegen. In den USA spielen bis heute rassistische Zuschreibungen und Ethnizität eine wichtige Rolle in der Strukturierung der Gesellschaft. Die Geschichte der sozialen und kulturellen Grenzen, ihr historischer Wandel und ihre Bedeutung für die kollektive Identität von mexikanischen und puertoricanischen Migranten in den USA stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Studie. Angesichts einer weltweit fortschreitenden Vernetzung von Gesellschaften und globalen Wanderungsbewegungen gewinnt die Beschäftigung mit solchen Grenzziehungen an Bedeutung.