Christine Ivanovic Libros






Yoko Tawada
- 526 páginas
- 19 horas de lectura
Als Poetik der Transformation beschreiben die hier versammelten Beiträge die Vielfalt transformativer Verfahren, mittels derer Yoko Tawada verschiedene Sprachen und Kulturen Asiens, Europas und Nordamerikas aufeinander bezieht, ineinander spiegelt und ebenso spielerisch wie kritisch reflektiert. Tawadas Texte eröffnen neue Blicke auf das bisher nicht wahrgenommene Andere wie auf das scheinbar längst bekannte Eigene. Dadurch transformieren sie zu einem guten Teil auch ihre Leser. Nur wenigen von ihnen ist allerdings das auf Deutsch und auf Japanisch verfasste Gesamtwerk der Autorin gleichermaßen zugänglich. Der Band lässt daher Germanisten und Japanologen von drei Kontinenten zu Wort kommen, deren je andere Perspektiven kaleidoskopartig erstmals das Ganze von Tawadas Werk vor Augen führen. Dem transkulturellen Ansatz ihrer Poetik wird damit auch methodisch entsprochen. Als Originalbeitrag von Tawada selbst steht am Beginn der hier erstmals auf Deutsch publizierte und für Tawadas Poetik der Transformation beispielhafte Theatertext „Sancho Pansa“.
Phantastik - Kult oder Kultur?
Aspekte eines Phänomens in Kunst, Literatur und Film
- 316 páginas
- 12 horas de lectura
Als ein Indikator sich anbahnender epochaler Wandlungen dominiert Phantastik viele Bereiche der Kultur, insbesondere der Alltagskultur. Wird in der Phantastik das Inventar der abendländischen Kultur zugleich bewahrt wie in Frage gestellt, so ist es Aufgabe einer gegenwartsbezogenen Phantastikforschung, dies aufzuzeigen und dabei zugleich die spezifischen Transformationsverfahren der Phantastik herauszuarbeiten. Der Band ist hervorgegangen aus einem anlässlich der Ausstellung »Phantastik am Ende der Zeit« (2000) durchgeführten Kongress in Erlangen. Er versammelt die Beiträge von Vertretern mehrerer kulturwissenschaftlicher Disziplinen, die sich unterschiedlichen Aspekten der Phantastik in der bildenden Kunst, im Film und in der Literatur widmen.
Darstellung als Umweg
- 359 páginas
- 13 horas de lectura
Peter Waterhouse' (Krieg und Welt) gilt als opus magnum seines Autors und Hauptwerk der deutschspachigen Gegenwartsliteratur. Fragmentarisch in seinem Diskurs, mehrsprachig in seiner Diktion, lokal in seiner Positionierung und global in seiner Perspektive präsentiert sich das Buch als ein weit über Europa hinausreichender Bildungsroman unserer Zeit. Die hier präsentierten wissenschaftlichen Beiträge, Essays, Rezensionen, Gespräche mit dem Autor sowie Bildmaterialien aus seinem Privatarchiv erschließen das komplexe Werk aus unterschiedlichen Perspektiven.
Sein letztes, von ihm selbst zum Druck vorbereitetes Gedicht, ›Der Winkel von Hahrdt‹, widmet Hölderlin dem im Wald zwischen Nürtingen und Denkendorf versteckten Ulrichstein. Dort las Hölderlin gemeinsam mit seinem Bruder die ›Hermanns Schlacht‹ von Klopstock, und dort soll sich der württembergische Herzog Ulrich einer Sage nach 1519 in einer Felsspalte vor seinen Verfolgern versteckt haben. Die wunderbare Rettung habe, so heißt es, den hartherzigen Herrscher geläutert und ihn zu Reformen seines Landes bewegt, von denen noch der junge Hölderlin selbst profitieren konnte. Die von Hauff bis Härtling wiederholt literarisch ausgestaltete Sage machte den im Wald von Hahrdt versteckt liegenden Stein – die unterdessen eingestürzte Felsformation stellt heute eine natürliche Ruine dar – zu einem beliebten Ausflugziel, das auch Hölderlin wiederholt aufgesucht hat.
Konstellationen österreichischer Literatur ist ein neuer Ansatz in der Literaturgeschichtsschreibung. Das Werk der bedeutenden Autorin Ilse Aichinger (1921-2016), mit dem nach einem Diktum von Hans Weigel die österreichische Literatur der Nachkriegsepoche begann, wird in über 40 Einzelbeiträgen von Spezialist: innen aus mehreren Ländern im Vergleich mit und im Kontrast zum Werk anderer repräsentativer Autor: innen der österreichischen Literatur gelesen. Das Spektrum reicht von Vorgängern wie Grillparzer, Kafka oder Trakl über Ikonen wie Hofmannsthal oder Freud bis zu Zeitgenossen wie Celan, Fried, oder H. C. Artmann, und berücksichtigt erstmals auch Vergleiche mit dem Werk anderer bedeutender Autorinnen Österreichs in einem weiten Spektrum von Veza Canetti bis Eva Menasse. Die gewählten Konstellationen ergeben eine Fülle neuer Perspektiven nicht nur auf das Werk von Ilse Aichinger. Sie erschließen auch die Literatur Österreichs als Geschichte vieler einzelner Konstellationen auf neue Weise.
Absprung zur Weiterbesinnung
Geschichte und Medien bei Ilse Aichinger. Mit der Erstveröffentlichung des Radio-Essays Georg Trakl von Ilse Aichinger
- 233 páginas
- 9 horas de lectura
Ilse Aichinger, eine der bedeutendsten AutorInnen der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, hat mit ihren nach 2000 publizierten Texten ein medienorientiertes Spätwerk geschaffen, das neue Perspektiven für die Neubetrachtung ihres Gesamtwerks aus der Sicht zeitgenössischer Medientheorie und Kulturkritik eröffnet. Eine internationale Tagung im März 2011, organisiert vom Deutschen Literaturarchiv in Marbach, widmete sich der Aufgabe, Ansätze für eine solche Revision zu formulieren. Die Referate zeigen, wie Aichingers Interesse für Kino, Film und Fotografie in ihren jüngsten Texten thematisiert wird und in welcher Weise ihr Medienbezug in einer geschichtskritischen Perspektive steht, die ihr Schreiben von Anfang an prägte. Die Beiträge versuchen, ihre Texte innerhalb bisher kaum wahrgenommener Konstellationen von Heidegger bis Derrida neu zu betrachten, und untersuchen strukturelle Muster vom Fotoalbum bis zum Film, sowie unveröffentlichte Materialien aus ihrem Nachlass im Deutschen Literaturarchiv. Ergänzt werden die wissenschaftlichen Beiträge durch die Erstpublikation eines Essays von Aichinger über den Dichter Georg Trakl, den sie für eine NDR-Sendereihe Ende der 1950er Jahre verfasst hat und der bisher als verschollen galt.
Das Gedicht im Geheimnis der Begegnung
Dichtung und Poetik Celans im Kontext seiner russischen Lektüren
Paul Celan (1920-1970) hat sich intensiv mit russischer Literatur auseinandergesetzt, was für einen deutschsprachigen Autor ungewöhnlich ist. Neben zahlreichen Übersetzungen finden sich Einflüsse russischer Lektüren in seinen Gedichten und poetologischen Äußerungen, insbesondere in der Büchner-Preis-Rede, in der der Begriff der 'Begegnung' zentral ist. Diese Arbeit stellt erstmals umfassend den komplexen Rezeptionszusammenhang dar und stützt sich auf umfangreiche Recherchen im Nachlass Celans, die neues Material zutage fördern. Zunächst wird die Kontinuität seiner russischen Lektüren biographisch analysiert, gefolgt von Einzeltextanalysen, die die Transformationen russischer Einflüsse in Celans Gedichten von den 1940er bis zu den 1960er Jahren aufzeigen. Darüber hinaus wird das Spektrum der russischen Autoren, mit denen er sich beschäftigt hat, neu definiert, über die bekannten Übersetzungen hinaus (M. Cvetaeva, V. Majakovskij, B. Pasternak). Im Fokus steht die Analyse von Texten, die auf diese Auseinandersetzung reflektieren. Besonders bedeutend ist die imaginäre Begegnung mit Mandel'stam, deren Einfluss auf Celans Dichtung und Poetik herausgearbeitet wird, insbesondere durch die Kommentierung einer Rundfunksendung über Mandel'stam, die er in seiner Büchner-Preis-Rede thematisiert. Dies verdeutlicht die poetologische Relevanz der Rezeption für Celans Werk und eröffnet neue Perspektiven für eine kritische Rezeptionsanalyse.