Systematische Untersuchungen der Eigenspannungsverteilung in thermisch vorgespannten Gläsern im Hinblick auf die Flächenfestigkeit, die Kantenfestigkeit und die Festigkeit im Bereich der Lochränder bei punktgestützten Glasscheiben

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Die Größe und Verteilung der thermischen Vorspannung muß für die verschiedenen Bereiche (Plattenfläche, Kante, Ecke und Loch) gesondert untersucht werden. Nur für die Plattenmittelfläche sind die Spannungen richtungsunabhängig, während sie für alle anderen Bereiche ihre Richtung und Größe ändern. Die bekannte Spannungsparabel über die Glasdicke ist nicht mehr ohne weiteres gültig. Dies hat unmittelbar Einfluß auf die Wirkung der schützenden Druckvorspannung an den Oberflächen, die im wesentlichen eine Sicherheit gegen Versagen infolge äußerer Lasten sicherstellen muß. Das Programm Thervo Pro ermöglicht erstmals die qualitative Ermittlung der thermischen Vorspannung für alle Stellen der Glasscheibe. Es können mit Hilfe einer Simulation auf der Basis der finiten Elemente alle Ofenparameter beim Vorspannprozeß auf ihren Einfluß hin beobachtet werden. Entscheidend für den Nachweis der thermischen Vorspannung sowohl beim Hersteller als auch auf der Baustelle sowie für wissenschaftliche Grundlagenuntersuchungen sind die optischen Meßverfahren. Sie ermöglichen eine zerstörungsfreie Messung der Spannungen. Auftretende Inhomogenitäten, Größe und Richtung der thermisch eingeprägten Spannungen sind meßbar, Einscheibensicherheitsgläser (ESG) sind im Detail analysierbar. Am Beispiel des Kantenspannungsgeräts nach der Methode von Senarmont wird die Handhabung und Wirkungsweise beschrieben.