Kurfürstin Luise Henriette

Luise Henriette, Tochter des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien und erste Gemahlin des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, spielte eine entscheidende Rolle in der Beziehung zwischen der niederländischen Republik und dem brandenburgisch-preußischen Kurfürstentum. Obwohl die politischen Verhältnisse zwischen beiden Territorien schwankten, fanden niederländische Kenntnisse und Fähigkeiten in Wirtschaft und Kultur nach dem Westfälischen Frieden zunehmend Eingang in Brandenburg-Preußen. Diese Entwicklungen legten den Grundstein für den Aufstieg des Kurfürstentums und prägten es nachhaltig. Luise Henriette, die ein reiches höfisches Leben in der niederländischen Republik erlebt hatte, erkannte schnell die gravierenden Mängel ihres vom Dreißigjährigen Krieg gezeichneten Gastlandes und das west-östliche Kulturgefälle, das die Beziehung prägte. Unterstützt vom Kurfürsten und anderen hochstehenden Persönlichkeiten lenkte und förderte sie direkt und indirekt die neue Entwicklung in Wirtschaft und Kultur. Es mag emphatisch erscheinen, aber es ist zutreffend, dass sie als Kind der Fremde mit warmem Herzen den kriegsgeplagten Vorfahren zur Seite stand und somit zur Größe und Macht des Volkes in der Gegenwart beitrug.