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Donatello schuf zwischen 1415 und 1436 fünf Prophetenstatuen für den Glockenturm der Florentiner Kathedrale, Teil eines unvollendeten Skulpturenprogramms. Von den 16 Nischen waren acht leer, als Donatello und andere Bildhauer Aufträge erhielten. Diese Studie beleuchtet das spätmittelalterliche Figurenprogramm des Campanile, dessen stadtpolitische und religiöse Bedeutung. Der Vergleich mit ähnlichen Programmen in Italien und nördlich der Alpen zeigt, dass der Campanile ein Zeichen des Selbstbewusstseins von Florenz und Ausdruck der politischen und religiösen Ordnung war. Die Figuren von Königen und Propheten stehen als Vorbilder für gute Regierung; zwei Sibyllenstatuen verheißen der Stadt Größe und Ruhm. Allerdings verliert die politische Bedeutung der Propheten im Laufe der Zeit an Gewicht, was sich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zeigt, als eine Flut dekorativer Prophetenbilder in Florenz auftritt. Ein weiterer Fokus der Untersuchung liegt auf der Bedeutung von Propheten und Sibyllen im Mittelalter. Ihre Popularität in Kunst und Literatur resultierte aus den zahlreichen Sibyllenorakeln, die für politische Zwecke genutzt wurden. Zudem traten Propheten in geistlichen Schauspielen auf, was bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit den Prophetenfiguren in der bildenden Kunst aufweist. Diese Prophetenspiele bieten eine Erklärung für die lebhaft gestalteten Prophetenbilder des Mittelalters und für Donatellos Statuen am Campanile.
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Donatellos Prophetenstatuen am Campanile des Florentiner Doms, Gernot Lorenz
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- Publicado en
- 2002
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