Von der Rauchplage zur ökologischen Revolution

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Luftverschmutzung wird oft als modernes Problem betrachtet, doch der Kampf gegen schädliche Industrieabgase reicht bis zur Industrialisierung zurück. Diese Untersuchung beginnt im späten 19. Jahrhundert, als die Emissionsprobleme während der Hochindustrialisierung akut wurden, und zieht bis 1970, der Schwelle zur modernen Umweltpolitik. Mit umfangreichen archivalischen Belegen bietet die Arbeit eine radikale Neuinterpretation der Luftreinhaltungsgeschichte: Was als große Geschichte des Versagens galt, erweist sich als die Geschichte erfolgreicher Problemlösungen, die oft am Dialog zwischen den Beteiligten scheiterten. Die Industrie zeigte sich in vielen Fällen kompromissbereit, und Unternehmer wurden zu Vorkämpfern für effektive Luftreinhaltung. Im Gegensatz dazu war die Bürokratie des deutschen Kaiserreichs im Umgang mit Luftverschmutzung oft schwerfällig und unterlegen im Vergleich zu den USA. Auch die Umweltbewegung wird in neuem Licht betrachtet: Bereits in den 50er Jahren wurden Grundlagen für die moderne Umweltpolitik gelegt. Methodisch nutzt die Arbeit die analytischen Instrumente der modernen Politikwissenschaft, um unbeachtete Ursachen defizitärer Verfahren aufzudecken. Entscheidungen werden transparent gemacht, sodass Luftreinhaltung als sozialer Prozess erkennbar wird. Zudem werden deutsche und amerikanische Entwicklungen gleichgewichtig behandelt, was durch die Kontrastierung der nationalen Wege überraschende Persp