Giordano Bruno

Am 17. Februar 1600 wurde Giordano Bruno auf dem Campo di Fiore in Rom verbrannt, ein bedeutender Denker der italienischen Renaissance. Er war eine der merkwürdigsten und umstrittensten Figuren des 16. Jahrhunderts und stellte einen neuen Typus von Inquisitionsopfer dar. Bruno gehörte keiner Reformbewegung an, sondern verfolgte seinen eigenen Weg als Philosoph und Freidenker. Lange Zeit wurde sein wissenschaftlich-philosophischer Rang im Schatten seines Zeitgenossen Galileo Galilei gesehen. Während seines Lebens (1548–1600) fand Bruno nicht die Anerkennung, die ihm zustand, und galt als umstritten. Dennoch war seine Originalität und Geisteskraft bemerkenswert. Nach seinem Tod blieb sein Name zunächst geächtet, doch sein Einfluss faszinierte viele und bot wichtige Denkanstöße. Obwohl er für das moderne Denken nicht repräsentativ war, trug Bruno entscheidend dazu bei, das Tor zur Neuzeit zu öffnen. Mit seiner Schärfe und Intuition antizipierte er viele Entdeckungen der späteren Naturwissenschaftler. Heute wird er als Denker der Zeitwende gesehen, der ein neues Weltbild und die moderne Naturwissenschaft initiierte. Diese Arbeit bietet Einblicke in Brunos Leben und Lehre und untersucht die Gründe für die anhaltende Erbitterung der Kirche gegen ihn sowie die Auswirkungen auf die Folgezeit.