From postmodernism to neorealism

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Im amerikanischen Roman zeigt sich seit den 1980ern eine Wiederbelebung realistischer Darstellungsformen, während der postmoderne Stil, geprägt von Sprachspiel und Experiment, zunehmend einer mimetisch orientierten Erzählkunst weicht. Diese neue Erzählweise behandelt kulturelle Diskurse differenziert und kritisch, wodurch sie für ein breites Publikum zugänglich wird. Die Studie konzentriert sich auf Russell Banks, einen bislang vernachlässigten Vorreiter dieser literarischen Tendenzen. Durch eingehende Analysen seiner neun Romane wird Banks' Entwicklung vom experimentellen Postmodernisten zum sozial- und kulturkritischen Neorealisten nachgezeichnet. Dieser neue Realismus zeichnet sich durch eine verstärkte ästhetische Illusionsbildung und die fiktionale Rekonstruktion personaler und kultureller Identität aus. Während er erkenntniskritische Axiome der Postmoderne integriert, verspricht er, gesellschaftliche Realitäten darstellbar und erfahrbar zu machen. Banks' Romane, die im Arbeitermilieu Neuenglands und in den postkolonialen Staaten der Karibik spielen, hinterfragen auf subtile Weise Aspekte von Klassenzugehörigkeit, Ethnizität und Geschlechterverhältnissen aus der Perspektive der Marginalisierten und Benachteiligten, was ihn zu einem der bedeutendsten amerikanischen Erzähler der Gegenwart erhebt.