Tanzende

Sieben Jahre gemeinsamer Tanz bietet einen ironischen und fachkundigen Blick auf Gesellschaftstänze wie Walzer, Rumba und Foxtrott. Julian Schutting, der in den 50er Jahren erleichtert den Tanzkurs hinter sich gelassen hatte, kehrt 35 Jahre später durch eine Begegnung mit einer Ballettmeisterin zurück zur Tanzschule und wird ein begeisterter Tänzer. Die Erlebnisse des ehemaligen Tanzmuffels und der Solotänzerin führen durch zahlreiche Tanzkurse und Bälle, von Neujahrsbällen bis zu sommerlichen Tanzterrassen, während sie Walzer und Cha-Cha-Chas tanzen. Diese autobiografischen Elemente bilden den erzählerischen Kern eines Essays über das Tanzen. Schutting, dessen Schreibstil stets raffiniert und unkonventionell ist, beleuchtet die Merkwürdigkeiten und stilisierten Verhaltensweisen im Tanz. Mit großer Begeisterung schildert er seine Erfahrungen, beschreibt Tänze und die Menschen, die sie ausführen, und untersucht die Geschichte des Walzers. Zudem reflektiert er den bleibenden Eindruck, den klassisches Ballett und seine Tänzerinnen auf ihn hinterlassen haben. So entsteht eine kunstvolle Sammlung an Wissenswertem und Amüsantem, die sowohl Erleichterung als auch Trauer über das Ende des Tanzens vermittelt.