Hofleben in Ostfriesland

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Innere Gestaltung und äusserliche Inszenierung des Hoflebens weckten die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen auch bei mindermächtigen Dynastien. In Ostfriesland war es 1727 dem Landesherrn gelungen, mit auswärtiger Hilfe die mächtigen Stände in Schranken zu weisen. Ein halbes Jahr nach dem militärischen Sieg kamen auf ihrer Bildungsreise an europäische Höfe zwei Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth für mehrere Monate zu ihren Verwandten nach Aurich. Anknüpfend an ihr Tagebuch werden Formen, Bedingungen und Orte des ostfriesischen Hoflebens beschrieben und sein Platz im Lichte der neueren Hofforschung bestimmt. Welche Lebensordnung entwickelte ein Hof, der mit seinem Fürsten vom hallischen Pietismus geprägt war? Schuf höfische Prachtentfaltung eine Aura feudaler Autorität, die ostfriesische Untertanen beeindrucken konnte? Gerade die begrenzenden Bedingungen lassen erkennen, welchen Ansprüchen fürstliche Hofhaltung genügen musste.