L' opinion changée quant aux fleurs

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Im Mai 1954 beginnt Francis Ponge in Paris, seine Aufzeichnungen zu einem geplanten Buch über Blumen zu niederschreiben. Diese Notizen, die eine Änderung der Ansicht über Blumen festhalten sollen, entwickeln sich jedoch zu einem unvollendeten Manuskript, das das Scheitern des Vorhabens widerspiegelt. Ponges Überlegungen betreffen nicht nur die Blumen, sondern auch das Verständnis von Büchern und Worten, die in einem neuen Licht betrachtet werden. Die Aufzeichnungen hinterfragen die herkömmliche Beziehung zwischen Worten und Blumen und thematisieren den Ausdruck und die Expressivität sowohl der Sprache als auch der Pflanzen. Jedes Wort, das Ponge verzeichnet, unterbricht den ersten Eindruck und bringt die Idee der Änderung der Ansicht über Blumen zum Ausdruck. Erst 14 Jahre später, im Frühjahr 1968, erscheinen Auszüge aus diesen Aufzeichnungen in der Zeitschrift 'L’Éphémère'. Die vorliegende Edition, die aus dem Nachlass herausgegeben wird, präsentiert im Faksimile jene Blätter, die nicht nur ein unvollendetes poetisches Projekt dokumentieren, sondern auch die traditionelle Auffassung vom Dichten hinterfragen. Begleitet wird die Edition von einem philologischen Kommentar, Teiltranskriptionen, Erläuterungen, der französischen Veröffentlichung in 'L’Éphémère', ihrer deutschen Übersetzung sowie einem Essay des Herausgebers.