Zwischen den Bildern

In noch wenig offenkundiger Weise befinden wir uns mehr und mehr zwischen zwei Bildern: Auf der einen Seite erweisen sich die Grundlagen des Liberalismus – Eigentum und Stabilität des Ganzen – als Metaphern. Die Französische Revolution und ihre Vorbereitung durch Rousseau zeigen indes, dass sich auf moderne politische Souveränität nur metaphorisch Bezug nehmen lässt, nämlich mit der Metaphorik der „volonté générale“. Auf der anderen Seite arbeitet unsere technische Zivilisation seit Jahrzehnten daran eine Metapher in Wirklichkeit zu transformieren. Im autonom werdenden Rechner soll die metaphorische Beziehung von Bewusstsein und Materie endlich operativ funktionieren. In verschiedenartigen Annäherungen versuchen die vorliegenden Essays vor allem die erste Entwicklung freizulegen und nach ihren Konsequenzen abzuschätzen, nämlich das Metaphorischwerden der politischen Bezüge. Dabei spielt eine ausführliche Diskussion der Option auf politische Theologie unter dem Titel „Politische Theologie: Unvermeidlich und uneinlösbar?“ eine besondere Rolle.