Reformpädagogische Bewegung und Alternativschulen auf Taiwan

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Die vorliegende Untersuchung vermittelt dem deutschen Leser erstmals einen differenzierten und aktuellen Einblick in das Bildungswesen Taiwans und die Hintergründe der dort ablaufenden Reformprozesse. Historisch betrachtet dient das Erziehungswesen Taiwans als bloßes Mittel der Politik. Die Insel wird nicht nur von den Kolonialmächten, sondern auch den Regimes der Kaiserdynastien und der herrschenden Mehrheitspartei KMT als Militärbasis betrachtet und für ideologische Zwecke missbraucht. Infolge der Aufhebung des seit 1949 geltenden Kriegsrechts (1987) und des sich anschließenden Demokratisierungsprozesses etabliert sich eine pädagogische Reformbewegung und die Pädagogik wird zu einem eigenständigen sozial-politischen Handlungsfeld. Mittels historischer Entfaltung des Erziehungswesens sowie aktueller Recherche von zehn Alternativschulen, werden „westliche“ und „indigene“ pädagogische Konzepte, ihre Pro- und Antagonisten sowie die Auseinandersetzung zwischen Behörden und nicht-staatlichen Organisationen in diesem Band untersucht.