Der einsame Mensch in der Literatur

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Die Einsamkeit des Menschen zieht seit jeher die Aufmerksamkeit der Dichter auf sich, da sie zu den grundlegenden Erfahrungen gehört, die tief bewegen. Diese universelle Thematik hat in der Dichtkunst aller Epochen besondere Beachtung gefunden. Franz Kafka formulierte einmal, ein Buch solle die Axt sein für das gefrorene Meer in uns, und viele Werke zum Thema Einsamkeit erfüllen diese Funktion. Sie berühren und machen betroffen angesichts des geschilderten Einsamkeitselends. Gleichzeitig zeigen sie, wie der Mensch Einsamkeit überwinden oder ihr vorbeugen kann. Einsamkeit ist demnach kein unausweichliches Schicksal. Der Reichtum und die Tiefe des psychologischen Wissens, das Dichter über Einsamkeit vermitteln, sind bemerkenswert. Ihre differenzierten Beiträge zur Beschreibung und Erklärung von Einsamkeit stammen oft aus Zeiten vor der wissenschaftlichen Psychologie. Ein Urteil des Psychologen G. Kelly besagt, dass brillante Wissenschaftler und Schriftsteller im Laufe der Zeit zu ähnlichen Erkenntnissen gelangen. So wird deutlich, dass die literarische Auseinandersetzung mit Einsamkeit nicht nur künstlerisch, sondern auch psychologisch wertvoll ist.