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Der Mailänder Pestschmierer-Prozess des 17. Jahrhunderts wurde über ein Jahrhundert später von einem Juristen und einem Schriftsteller literarisch aufgearbeitet. Pietro Verri, bekannt unter italienischen Juristen und Mitwirkender an Cesare Beccarias bedeutendem Werk, thematisiert die Empörung über das Leid der Inquisiten, die aufgrund abenteuerlicher Beschuldigungen gefoltert wurden. Diese Empörung richtet sich gegen das herrschende Strafverfahren, das solche Ungerechtigkeiten ermöglicht. Verri schafft damit ein klassisches Werk der aufklärerischen Justizkritik. Im Gegensatz dazu betrachtet Alessandro Manzoni, der bedeutendste italienische Romancier des 19. Jahrhunderts, die Ursachen menschlicher Grausamkeit. Er führt die Folter im Pestschmierer-Fall nicht auf ein fehlerhaftes System zurück, sondern auf menschliche Schwächen und Begierden. Manzoni analysiert die Rechtsquellen und stellt fest, dass die Folter rechtlich nicht gerechtfertigt war. Die Richter ließen sich von Angst und Wut leiten, was zu einem Missbrauch der Folter führte. Für Manzoni ist es entscheidend, dass Rationalität und Menschlichkeit nicht getrennt betrachtet werden. Die Aufklärung wird verwirklicht, wenn das Bewusstsein für die Grenzen des Verstandes und die Gefahren seines Missbrauchs Teil der menschlichen Autonomie wird.
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Pest, Folter und Schandsäule, Thomas Vormbaum
- Idioma
- Publicado en
- 2008
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