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„Hirnstromprotokoll“ bezeichnet eine theatralische Aktion von Hermes Phettberg, die an den „Bewusstseinsstrom“ der literarischen Moderne angelehnt ist. Dieser Begriff könnte auch als poetologisches Postulat seiner „Predigtdienste“ fungieren, einer Schreibarbeit, die 1992 in der Wiener Wochenzeitung „Falter“ begann. Dabei entstand ein außergewöhnliches „Tagebuch des inneren Schreckens“, das nicht nur biografische Aspekte eines Außenseiters beleuchtet, sondern ein schillerndes Panoptikum einer hochsensiblen, abgründigen Seele darstellt. Die essayistischen Annäherungen an den Assoziationsstrom versuchen, die Beziehungen der „Predigtdienste“ zu grundlegenden Schreibweisen (post)moderner Subjektivität zu ergründen. Die Literarizität der Predigtdienste zeigt sich in ihrem bewussten Verzicht auf eine „klassische“ Form. Phettberg kreiert in seinem endlosen Schreiben eine Sprache des Werdens und knüpft an literarische Techniken des 20. Jahrhunderts an, wie Joyce’ „stream of consciousness“ und Prousts „unwillkürliche Erinnerung“. Gleichzeitig entwickelt er eine sehr persönliche Sprache der Depression und der „Erschöpfung des Selbst“. Die Predigtdienste werden somit zu einem seismographischen Protokoll eines „verworfenen Lebens“ in der Konkurrenzgesellschaft.
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Tagebuch des inneren Schreckens, Helmut Neundlinger
- Idioma
- Publicado en
- 2009
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