Die Pyramide von Innen

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Im 19. Jahrhundert wurde das alte Ägypten von einem geheimnisvollen Traumbild zu einer fassbaren Realität durch Expeditionen, Ausgrabungen und wissenschaftliche Forschungen. Militärische Expansionen und das Aufblühen der Archäologie führten zur Entdeckung der monumentalen Grabanlagen und zur Entschlüsselung der Hieroglyphen. Hinter den Geheimnissen von Mumien und Sphinxen offenbarte sich ein faszinierendes Zeitalter, geprägt von medizinischem und astrologischem Wissen sowie einer komplexen religiösen Kultur, die die jüdische und christliche Religion beeinflusste. Die Präsentation atemberaubender, jahrtausendealter Sammlungsstücke thematisiert das „Ägyptisieren“, das eng mit dem napoleonischen Feldzug und dem wachsenden europäischen Interesse an Ägypten verbunden war. Während anfangs das Interesse an der Aneignung ungehobener Schätze dominierte, entstand im Laufe des 19. Jahrhunderts auch ein Bewusstsein für den Erhalt historischer Denkmäler. Die Entschlüsselung der Hieroglyphen durch Champollion 1822 markierte einen Wendepunkt. Die Mode à l’egyptienne beeinflusste die europäische Kunst, obwohl nur wenige Künstler Ägypten tatsächlich bereisten. Ein Beispiel ist Wilhelm Dieudonné Stieler, der 1908/09 das Land besuchte und eine Sammlung von Aegyptiaca anlegte, die heute von der Stiftung für ein Schweizerisches Orient Museum betreut wird. Seine Sammlung bildet den Kern der Ausstellung und des Buches, ergänzt durch sorgfältig ausge