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"Kopernikanische Wende" und die "kosmologische Kränkung" der Menschen der Neuzeit

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Die Entdeckung, dass die Sonne im Zentrum des Universums steht, war 1453 eine wissenschaftliche Innovation, doch Diskussionen über das heliozentrische Modell reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Giordano Brunos Vorstellung von einer Vielzahl von Welten und der Unendlichkeit des Universums ist nicht neu; sie wurde bereits im 13. Jahrhundert an der Sorbonne gelehrt und später von der Kirche verboten. Brunos Argument, dass das Universum eine unendliche Sphäre ist, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Blaise Pascal greift diese Gedanken auf und stellt fest, dass, wenn das Zentrum des Universums überall ist, der Betrachter sich immer im Zentrum befindet. Dies widerspricht der Idee einer Dezentrierung der Erde oder des Menschen. Die sogenannte Kopernikanische Wende scheint eher eine rhetorische Wendung der Neuzeit zu sein, da Zeitgenossen wie Gottsched Kopernikus’ Werk anerkannten und feierten. Diese Wende wird als Erfindung späterer Jahrhunderte betrachtet, ebenso wie die von Sigmund Freud identifizierte 'kosmologische Beleidigung'. Diese Konzepte erscheinen im Kontext des Ersten Weltkriegs eher als kulturpessimistische Projektionen denn als historisch fundierte Tatsachen. Die Thesen zur Kopernikanischen Wende und zur kosmologischen Beleidigung sind Mythen, die auf dem Bild eines geschlossenen mittelalterlichen Universums basieren und die Überlegenheit der Neuzeit postulieren.

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"Kopernikanische Wende" und die "kosmologische Kränkung" der Menschen der Neuzeit, Reinhard Krüger

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2012
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