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Das dreidimensionale Architekturmodell – im verkleinerten Maßstab – war und ist im Feld der Architektur und Stadtplanung ein Hilfsmittel in der Kommunikation von geplanter oder realisierter Architektur. Das Modell kann effizient Informationen liefern über größere räumliche Zusammenhänge, die man in Originalgröße ganz anders oder eventuell gar nicht wahrnimmt. Denn das Modell ermöglicht durch die Verkleinerung auch eine Reduzierung räumlicher Komplexität. Plötzlich lässt sich mit einem Blick sehen, was in Originalgröße nur im zeitlichen Prozess körperlicher Begehungen Stück um Stück erfahren werden kann. Dabei ist auffällig, dass in der Gegenwartskunst vielfach das Architektur- und Stadtmodell aufgegriffen und aus seinem eng gefassten Funktionskontext befreit wird, dass dann seine primär phänomenologischen Qualitäten adaptiert und für künstlerische Fragestellungen fruchtbar gemacht werden. In der konzeptuell verstandenen Gegenwartskunst der letzten 40 Jahre wird das Architekturmodell poetisch geöffnet und auf metaphorische und theatralische Weise genutzt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die geheimnisvolle Aura des Kleinen, wie Gaston Bachelard sie beschreibt: So kann der Blick eindringen – quasi körperlos, doch stets sich auf die körperliche Erfahrung verlassend und auf diese vertrauend. Einerseits hilft hier einerseits der offensichtliche Bezug zum Architekturmodell bei der Entwicklung und Lösung skulpturaler Fragestellungen, andererseits kann das Architekturmodell – gerade in seinem Zustand, der stets Entwurf bleibt und Realisierung werden soll – als Instrument der Kritik und Veranschaulichung von Utopie dienen. Gerade das Sowohl-als-auch, die Gleichzeitigkeit direkter sinnlicher Präsenz und die suggestiver Distanz zum Erfahrungsraum der Betrachter, macht eine der Faszinationen des Modells aus. Ausstellung und Buch starten den Versuch, eine kleine Geschichte des Architekturmodells in der Gegenwartskunst zu schreiben. Das soll mit den legendären – monumentalen – Modellen von Charles Simonds und Anne und Patrick Poirier beginnen, mit Ludger Gerdes, Hermann Pitz und Thomas Schütte die 1990er Jahre streifen und den Faden weiterspinnen bis zu den heute aktuellen Positionen
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Was Modelle können, Eva Schmidt
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- 2014
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