Das Schachbrett der Macht

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Am späten Abend des 22. Februar 1939 verkündeten drei Richter des Militärkollegiums des Obersten Gerichtes der UdSSR das Urteil: Todesstrafe mit sofortigem Vollzug. Der vor ihnen stehende Mann, durch wochenlange Tortur gebrochen und physisch am Ende, wirkte gelähmt und fand kaum Worte des Protests, als er von kräftigen Bewachern fortgeschleppt wurde. Wenige Stunden später wurde er in einem fensterlosen Loch erschossen. So endete das Leben von Aleksandr Kosarev, einem weitgehend vergessenen sowjetischen Politiker der Vorkriegszeit, der einst von der Jugend verehrt wurde. Fast zehn Jahre lang leitete er den kommunistischen Jugendverband (Komsomol) und war eine prägende Figur in einer einzigartigen Organisation. Dieses Buch verfolgt nicht nur seinen Lebensweg und bringt seine Persönlichkeit aus den geheimen Archiven ans Licht, sondern bietet auch eine Studie über Macht, Handlungsspielräume und die sozialen, kulturellen und politischen Kontexte, in die Kosarev verwickelt war. Wichtige historische Figuren wie Lenin, Stalin und andere begleiteten ihn auf seinem Weg zur Macht. Die Aussicht, von einem Bauern zum König aufzusteigen, ließ Kosarev oft die Gefahren des Machtspiels vergessen, in dem Karrieren schnell enden konnten. Sein politisches Leben war ein unablässiger Kampf um Einfluss und Autorität. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte dieses Buch lesen.