The making of an SS killer

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In dieser wegweisenden Biografie deckt Alex J. Kay das Leben des SS-Obersturmbannführers Alfred Filbert auf, der als erster Chef des SS-Einsatzkommandos 9 für die Ermordung von über 18.000 sowjetischen Juden verantwortlich war. Kay zeigt, wie Filbert nach der politisch motivierten Inhaftierung seines Bruders seine Loyalität zum NS-Regime bewies, indem er die Befehle Hitlers, Himmlers und Heydrichs mit besonderer Radikalität umsetzte. Zudem schildert er Filberts Leben nach dem Krieg: sein Untertauchen, die Verhaftung, den Prozess und die Verurteilung zu lebenslangem Zuchthaus. Nach vorzeitiger Entlassung spielte Filbert 1984 in dem kontroversen Spielfilm „Wundkanal“ einen SS-Massenmörder – also eine Art Selbstporträt. Die Geschichte der Familie Filbert ist geprägt von extremen Gegensätzen: ein Bruder ist Nazi-Mörder, der andere Kommunist im Konzentrationslager. Kay gelingt es, einen bedeutenden Schritt zum Verständnis von Massenmorden zu leisten, indem er sowohl ideologische Motive als auch Zufälligkeiten in den Fokus rückt. Sein biografischer Ansatz bereichert die Holocaust-Forschung und zeigt, was zur Analyse genozidaler „Direkttäter“ beitragen kann.