Mit Gewissheit von Gott reden

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Der evangelische Theologe Martin Kähler (1835 – 1912) begann seine akademische Lehrtätigkeit als Privatdozent in Halle/Saale; 1864 wurde er zum a. o. Professor an die Universität Bonn berufen und kehrte 1867 zurück nach Halle. 1879 trat er dort die Nachfolge seines früheren Lehrers Julius Müller im Amt des Ordinarius für Systematische Theologie und Neues Testament an. Er gehört zu den wenigen Theologen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, die angesichts verunsichernder Auseinandersetzungen innerhalb des Protestantismus das theologische Nachdenken auf den 'Hauptartikel' der Reformation, die Rechtfertigungslehre, zurücklenken. Sie bildet in seinem Gesamtwerk, das Stellungnahmen zu zahlreichen virulenten Themen seiner Zeit enthält, den beständigen Bezugspunkt seines Lehrsystems. Die Rechtfertigungslehre leitet dazu an, auf das Handeln Gottes und seine Verheißungen zu achten und damit auf das, was inmitten aller Umbrüche im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben dem Glauben Gewissheit gibt.