Angesichts der Digitalisierung müssen Radio und Fernsehen ihr Verhältnis zum Publikum sowie ihre ökonomischen Grundlagen, Aufgaben und Funktionen neu definieren. Medienhistoriker sind gefordert, die damit verbundenen Umbrüche zu analysieren und sie mit früheren Veränderungen in der Mediengeschichte zu vergleichen. Die Jahrestagung 2012 des Studienkreises Rundfunk und Geschichte beleuchtete tiefgreifende Veränderungen der Massenmedien der letzten 60 Jahre und stellte zentrale Fragen: Welche prototypischen Strukturen von Medienumbrüchen sind historisch erkennbar? Sind diese Umbrüche prognostizierbar und steuerbar? Die veröffentlichten Vorträge und die Podiumsdiskussion mit erfahrenen Praktikern fanden im Mai 2012 in Leipzig statt. Christa-Maria Ridder präsentierte in ihrer Keynote die Veränderungen von Nutzungsmustern und Funktionen der Medien anhand der ARD/ZDF-Langzeitstudie 'Massenkommunikation'. Reinhold Viehoff analysierte die Dimensionen der digitalen Entwicklung aus einer medienhistorischen Perspektive und thematisierte die damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Ethik, Recht und sozialer Zusammenhalt. Der Band bietet fundierte medienhistorische Analysen und Perspektiven, die für die Bewertung aktueller Entwicklungen sowohl theoretisch als auch empirisch von Bedeutung sind.
Uwe Breitenborn Libros




Gravitationsfeld Pop
- 432 páginas
- 16 horas de lectura
Was bleibt oben, was fällt runter? Welche Kräfte wirken im Feld der Popkultur? Es gilt Konstellationen zu identifizieren, um Flugbahnen des Popgeschehens durchschauen und analysieren zu können. Dieser Band bietet verschiedene Perspektiven auf diese Konstellationen: Produzenten aus der Kulturwirtschaft kommen mit ihren Bestandsaufnahmen zu Wort. Nutzer sehen und behandeln die Dinge wieder anders als die Macher. Reflektoren hingegen sortieren, debattieren und kartografieren das Geschehen. Besonders im Fokus: der Kosmos Berlin. Hart treffen hier die Kräfte aufeinander. Was passiert in der Kulturwirtschaft dieser Stadt? Ist das komplexe Spiel der Kräfte steuerbar? Ob Musik, Lifestyle oder Clubszene - den sozialen, politischen und kulturellen Gravitationsfeldern ist auch im Pop nicht zu entkommen.
Akustische Rückkopplung
- 116 páginas
- 5 horas de lectura
Wie lachte der Bär?
Systematik, Funktionalität und thematische Segmentierung von unterhaltenden Programmformen im Deutschen Fernsehfunk bis 1969
Die nonfiktionalen Unterhaltungsprogramme des Deutschen Fernsehfunks, wie „Da lacht der Bär“ und „Ehe-Ring-Frei“, spiegeln eine Vielzahl von Themen und Spielarten wider. Diese Fernsehsendungen folgten oft publizistischen Zielen und prägten gewünschte Wirklichkeiten. Die bunten Abende sowie Quiz- und Spielshows der 50er und 60er Jahre sind heute bedeutende Dokumente der Medien- und Kulturgeschichte des untergegangenen deutschen Staates. Die empirische Erhebung dieser medienarchäologischen Studie umfasst Programmdaten von über 3000 Sendungen aus dem Zeitraum 1952-1969. Die Fallstudien analysieren kritisch und differenziert die Unterhaltungsshows des DFF und deren Verknüpfung mit Politik, Gesellschaft und Alltagskultur. Acht thematische Segmente beleuchten verschiedene Aspekte der Unterhaltung, von der Ideologie der „sozialistischen Menschengemeinschaft“ bis hin zur „puren“ Unterhaltung. Ein exemplarischer Exkurs zur Akzeptanz von Unterhaltungssendungen im Jahr 1965 sowie eine Analyse ostdeutscher „Star-Phänomene“ runden die Untersuchung ab. Zudem werden ein rezipientenorientierter Unterhaltungsbegriff, stereotype Emotionalisierungsmuster in Fernsehproduktionen und grenzüberschreitende Potenziale populärer Kultur diskutiert.