17 künstlerische Interventionen in den 17 Grazer Bezirken
Mit Beiträgen von Paul Josef Diwiak, Günter Eichberger, Christian Eisenberger, Fedo Ertl, G. R. A. M., e. d gfrerer, Mathias Grilj, Wilhelm Hengstler, ILA, Verena Kicker, Josef Klammer, Christoph Kleinsasser, Britta Isabel Lang, Christian Marczik, Wenzel Mracek, Arnold Reinisch, Werner Schimpl, Klaus Schuster, Herbert Soltys, Erika Thümmel, Norbert Wally, Markus Wilfling, zweintopf
Eine der frühesten Legenden über die nicht-biologische Reproduktion des Menschen handelt von Pygmalion, dem König von Zypern, dessen von ihm geschaffene Statue von Aphrodite zum Leben erweckt wird. Der Kunsthistoriker Wenzel Mracek untersucht in seiner spannenden Dokumentation ein Phänomen, das eng mit der humanistischen Sicht auf das Individuum verbunden ist: Kann ein Künstler ein plastisches Bild des Menschen schaffen, das als lebendig akzeptiert wird? Führt dieser kreative Impuls zu einem Konflikt mit der Idee göttlicher Schöpfung? Anhand von Mythen und kunsthistorischen Beispielen von der Antike bis zur Gegenwart beleuchtet Mracek die Entwicklung der Plastik im anatomischen und philosophischen Kontext. Diese Entwicklung mündet in die digitale Auflösung der Materie und das individuelle, menschliche Bild des Avatars im Cyberspace. Die Reise durch Kunstgeschichte, Philosophie und die Interpretation von Leben und Realität, die aus den Neuen Medien hervorgeht, behandelt zentrale Themen wie Prometheus, den Golem, Doppelgänger, Androiden des 17. und 18. Jahrhunderts, die Erfindung des Roboters sowie das Wesen der Menschmaschine und des Bio-Adapters, und führt schließlich zur Anthropologie des Cyberspace.